Polen war vor ca einem Jahr , im November 2018 Gastgeber der Klimakonferenz in Kattowitz.  Selbst war es aber bisher traditionelles Kohle-Land. Derzeit werden auch noch rund 80 Prozent der polnischen Energieerzeugungskapazitäten mit Kohle betrieben, was stets ein Anlass für Kritik seitens europäischer Strukturen und Umweltorganisationen ist.

Von der Kohle zur Atomkraft ...?Bild Umwelt-Energie-Report
Von der Kohle zur Atomkraft …? Bild Umwelt-Energie-Report

Nun aber: Polen könnte, laut seinem Umweltminister Henryk Kowalczyk , die Verwendung von Kohle im Energiesektor bis 2050 vollständig einstellen.

„Offensichtlich sollten wir uns davon entfernen (von der Kohlenutzung – Anm.d.Red.). Es ist jedoch notwendig, dies vernünftig und schrittweise zu tun, indem man andere Energiequellen und – das verursacht bestimmte Streitigkeiten – die Kernenergie entwickelt“, sagte Kowalczyk im Interview mit der Zeitschrift „Wprost“, berichtet die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news. Gleichzeitig unterstrich Kowalczyk  aber, dass dies noch „keine feste Deklaration“ sei.

Der Minister glaubt ebenso, dass es notwendig sei, in Polen ein Atomkraftwerk zu bauen: „Ich weiß nicht, was die Umweltschützer dazu denken, aber ich sehe keinen anderen Ausweg.“

Immerhin hatte Polen in der Vergangenheit schon einen Schritt in die Richtige Richtung gemacht: Denn: 1989 fiel der Eiserne Vorhang und Polens Kohlekraftwerke deckten fast 100 Prozent des Strombedarfs. Nun,  knapp über 40 Jahre später, liegt der Anteil der Kohlekraft bei 78 Prozent. Aber: Vor allem die Windkraft legte deutlich zu und liegt bei neun Prozent.

Laut Regierungsplan soll der Anteil von Kohle am Strommix weiter sinken, auf 60 Prozent im Jahr 2030. Für Polen, dass bislang die Kohle als Rückgrat seiner Wirtschaft ansah, bedeutet schon dies einen dramatischen Wandel.