Bei den Nährstoffüberschüssen, beim Ernährungssystem, im internationalen Agrarhandel, der Entwicklung des ländlichen Raumes und in der Digitalisierung sollte es eine fundamentale Neuausrichtung der Agrarwirtschaft geben. Das geht  aus einer am Mittwoch, 09. Oktober, bekannt gewordenen neuen  Veröffentlichung der Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt (KLU) hervor.

"Kaum eine andere Branche befindet sich in einem so starken Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie...!" Karik. U+E
“Kaum eine andere Branche befindet sich in einem so starken Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie…!” Karik. U+E

 Prof. Alois Heißenhuber, Vorsitzender der KLU dazu: „Kaum eine andere Branche befindet sich in einem so starken Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie wie die Landwirtschaft. Einerseits erwartet die Gesellschaft möglichst günstige Lebensmittel, gleichzeitig werden die Forderungen nach einer Landwirtschaft mit einem geringen ökologischen Fußabdruck immer nachdrücklicher.“

"... Verantwortung überrnehmen ...!" Prof Heißenhuber, Bild TUM
“… Verantwortung überrnehmen …!” Prof Heißenhuber, Bild TUM

Und er verweist darauf das Papier der KLU zeige nun  wo neben den richtigen gesetzlichen Anreizen auch die Landwirtschaftsbetriebe, der Lebensmitteleinzelhandel und die Verbraucher gefordert sind Verantwortung zu übernehmen.

Aus Sicht von Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA ) zeigt die KLU die  Spannungsfelder auf für die Lösungen gefunden werden müssen.

Die KLU stellt in ihrem neuen Papier noch einmal fest: Nährstoffüberschüsse durch Stickstoff und Phosphor in der Landwirtschaft als Folge übermäßiger und ineffizienter Düngung führen seit langem zu gravierenden Umwelt- und Klimaproblemen. Nur mit einem grundlegenden Strukturwandel der Landwirtschaft, der Tierhaltung und Ackerbau wieder zusammenführt, kann das Übermaß an Gülle in einigen Regionen sowie der Mangel in anderen, ausgeglichen werden. Konkret rät die KLU, den Einsatz von Mineraldünger deutlich zu verringern und Wirtschaftsdünger wie Gülle besser zu verwerten. Entscheidend sind dafür zunächst die Anpassung des geltenden Düngerechts und ein Ausbau der landwirtschaftlichen Beratung in Hinblick auf umweltgerechtere Düngung.

Die einzelnen Bereiche, die geändert werden sollten, stellen wir in dem heutigen, gesonderten Bericht vor: Der internationale Agrarhandel hat Schattenseiten