Ab Ende nächsten Jahres will Avacon, einer der vier Verteilnetzbetreiber von E.ON, einem Netzabschnitt in Sachsen-Anhalt dem Erdgas erstmals bis zu 20 Prozent Wasserstoff beimischen.  Das gab das Unternehmen am gestrigen Montag, 28. Oktober, bekannt.

"Vorbild für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Gasnetzen....... ; Prof. Dr.Gerd Linke
“Vorbild für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Gasnetzen……. ; Prof. Dr.Gerd Linke

Das sei, so die Darstellung des Unternehmens,  ein neuer Spitzenwert.  Bislang habe die Beimischgrenze bei knapp 10 Prozent gelegen. Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW), Prof. Gerald Linke und Avacon-Technikvorstand Stephan Tenge haben dazu am Montag in Salzgitter eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Das Gemeinschaftsprojekt soll als Vorbild für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Gasverteilnetzen dienen und wird vom DVGW technisch-wissenschaftlich unterstützt. Mit den Erkenntnissen aus dem Projekt soll  die Weiterentwicklung des technischen Regelwerks des Vereins geschaffen werden.

„Wasserstoff ist ein idealer Energieträger, um alle Sektoren zu koppeln und leistet einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende“, so Tenge. Zudem ist das Projekt ein strategischer Baustein zur Vermeidung von CO2. „Es ist wichtig, in allen Bereichen den CO2-Ausstoß zu reduzieren, um einen Beitrag für das Klima zu leisten.“

„Das Pilotprojekt markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg in ein klimafreundliches Energiesystem. Es zeigt, dass die Beimischung immer höherer Anteile von CO2-freien Gasen in greifbare Nähe rückt und in Zukunft die Einspeisung von bis zu 100 Prozent Wasserstoff in das Erdgasnetz technisch möglich sein wird“, prognostiziert Linke.

Wasserstoff ist kompatibel zur bestehenden Infrastruktur und kann im über 500.000 Kilometer umfassenden deutschlandweiten Erdgasnetz gespeichert und vielseitig zur klimafreundlichen Wärme- und Stromproduktion in Industrie, Haushalten und für die Brennstoffzellenmobilität genutzt werden.