Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD beschlossen, den Anteil Erneuerbarer Energien im Stromsektor bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen. Doch mit dem Klimaschutzprogramm 2030 ist die Verfehlung dieses Ziels vorprogrammiert.  Wie dieses Ziel dennoch erreicht werden kann will der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) mit seinem Fachdialog “Ökostromlücke 2030“ Ende November, Freitag 29., in Berlin aufzeigen.

"...mit dem Klimaschutzprogramm ist dieses Ziel nicht zu erreichen .! Simone Peter: BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende
“…mit dem Klimaschutzprogramm ist dieses Ziel nicht zu erreichen .! Simone Peter: BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende

Dass mit dem Klimaschutzprogramm dieses Ziel nicht erreicht werden könne darauf weisen neben dem BEE auch weitere Verbände und einzelne Experten wie Agora Energiewende, Energy Brainpool und Aurora Energy Research hin. Denn, so der BEE in seinem Statement zum Fachdialog,  die Annahme, „…dass der Stromverbrauch bis 2030 um zwei bis viereinhalb Prozent zurückgeht, ist unrealistisch.“ Für die Sektorenkopplung, Wasserstoff-Anwendungen sowie die zunehmende Elektrifizierung des Verkehrs werde künftig sogar mehr sauberer Strom benötigt. Auch Effizienzgewinne könnten dies nicht abfedern.

In seinem „Szenario 2030“ geht der BEE unter Annahme ambitionierter Energiesparerfolge sowie zusätzlicher Energieverbräuche im Kontext der Sektorenkopplung von einem Bruttostromverbrauch in Höhe von 740 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2030 aus. Bei einem Anteil Erneuerbarer Energien von 65 Prozent im Jahr 2030 entspricht das somit 481 Terawattstunden.

Doch noch immer „…fehlen klare Ausbaupfade für die Erneuerbaren Technologien“, beklagt der Verband. Vor allem die Windkraft werde weiter gebremst und verliere ihre wichtige Rolle für den Klimaschutz. Wie das 65-Prozent-Ziel vor diesem Hintergrund erreicht werden kann, ist, wie beschrieben,  am 29. November in Berlin Gegenstand des BEE- Fachdialogs im Gebäude des Verbandes. Die Richtung wo der Verband mit seinen Vorschlägen hinsteuern will gibt BEE-Präsidentin Simone Peter auch an dem tag vor.

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