RWE hat den Wunsch russischer Umweltschützer nach einem Gespräch in der Firmenzentrale in Essen abgelehnt, berichtete am vergangenen Freitag, 15. November,  der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

"...denn das heißt, dass auch RWE für die Uranmüllexporte nach Russland keine Verantwortung übernehmen möchte...."
“…denn das heißt, dass auch RWE für die Uranmüllexporte nach Russland keine Verantwortung übernehmen möchte….”

Vladimir Slivyak, Ko-Vorsitzender von Ecodefense, hatte demnach um das Treffen gebeten, um mit RWE direkt über die Einstellung der Uranmüllexporte von der Urananreicherungsanlage Gronau nach Russland zu sprechen. Dazu war RWE nicht bereit. RWE hält zusammen mit EON ein Drittel der Anteile am Urananreicherer Urenco.(Umwelt- und Energie-Report hatte mehrfach in der kürzeren Vergangenheit über diese Transporte  berichtet

“Wir sind sehr enttäuscht von RWE’s Gesprächabsage, denn das heißt, dass auch RWE für die Uranmüllexporte nach Russland keine Verantwortung übernehmen möchte. Wir wissen, dass RWE für seine Urenco-Beteiligung jedes Jahr 50 Mio. Euro erhält – das Geld bringt aber auch Verantwortung mit sich. Schon von 2007 bis 2010 war ich regelmäßig auf den Jahreshauptversammlungen von RWE, um die damaligen Uranmüllexporte von Gronau nach Russland zu kritisieren. Dass RWE, EON und Urenco so wenig aus der Geschichte gelernt haben, ist sehr bedauerlich – wir fordern die sofortige Einstellung der Uranmüllexporte. Russland ist nicht die Atommüllkippe für Nordrhein-Westfalen,” erklärte Vladimir Slivyak, Ko-Vorsitzender von Ecodefense.

Rashid Alimov, Energieexperte von Greenpeace Russland ergänzte die Vorwürfe:

“Bis jetzt haben in Russland schon mehr als 32 000 Menschen eine Online-Petition gegen diese Urantransporte unterschrieben. Ich freue mich darauf, am Sonntag und Montag die Proteste in Gronau persönlich unterstützten zu können.”

Unterdessen bereiten sich, laut BBU-Erklärung zum Thema, Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände auf den nächsten Transport mit abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) von Gronau zur russischen Atomanlage Novouralsk vor, der für heute  Montag, 18. November per Bahn und per LKW erwartet wird:

– Am gestrigen  Sonntag, 17. November, fand um 13 Uhr eine russisch-deutsche Kundgebung vor der Urananreicherungsanlage in Gronau statt (Röntgenstraße 4). An denen nahmen . Vladimir Slivyak sowie Rashid Alimov von Greenpeace Russland teil.

Auch – am heutigen  Montag, 18. November, finden in mehreren Städten Mahnwachen gegen die

Auch - am heutigen  Montag, 18. November, finden in mehreren Städten Mahnwachen gegen die befürchtete Durchführung des nächsten Uranmülltransports statt...; RWE-Chef Martin Schmitz: ...
Auch – am heutigen  Montag, 18. November, finden in mehreren Städten Mahnwachen gegen die befürchtete Durchführung des nächsten Uranmülltransports statt…; RWE-Chef Martin Schmitz: …

befürchtete Durchführung des nächsten Uranmülltransports statt. Bislang bekannt sind Mahnwachen in Gronau (UAA, ab 8 Uhr), Münster (Hbf, ab 10.45 Uhr), Drensteinfurt (Bhf, ab 12.30 Uhr) sowie Hamm (Hbf, ab 13.30 Uhr). Auch für Enschede (NL) ist eine Mahnwache angekündigt (Bahnhofsvorplatz, 17.00 – 17.30 Uhr).

Rashid Alimov beabsichtigt  sich in Gronau an den Protesten beteiligen, Vladimir Slivyak beteiligt sich in Münster.

“Wir treten gemeinsam mit unseren russischen Partnerorganisationen entschlossen für ein Ende der Uranmüllexporte ein. Die Proteste weiten sich aus und wir freuen uns sehr über die russische Beteiligung. Es wird immer deutlicher, dass Urenco und ihre deutschen Anteilseigner RWE und EON vor allem den hohen Kosten für eine sichere Atommüllentsorgung in Deutschland ausweichen wollen. Wer so verantwortungslos handelt, sollte keine Atomanlage betreiben dürfen – wir fordern deshalb von der Bundes- und Landesregierung die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau,” so Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.