Der zweite Monitoringbericht der Bundesregierung, der gestern, Dienstag, 26. November,  vom Bundesumweltministerium (BMU) und dem Umweltbundesamt (UBA) in Berlin vorgelegt wurde belegt unter anderem , dass  sich die mittlere Lufttemperatur in Deutschland von 1881 bis 2018 um 1,5 Grad erhöht hat. Allein in den letzten fünf Jahren stieg diese um 0,3 Grad an. Dadurch kommt es unter anderem zu mehr Gesundheitsrisiken durch die Hitzebelastung, einem Anstieg der mittleren Oberflächentemperatur der Nordsee sowie zu stärkeren Ertragsschwankungen in der Landwirtschaft. Die Bauernproteste, wie sie am Montag, 25. November, in ganz Deutschland abliefen, sind dabei nur als Weckruf zu betrachten…

Auch wenn sie protestieren ... die Strrafen zahlen alle Hitzetote, Migration weniger Erträg Bild Umw. u. Energ.-Rep.
Auch wenn sie protestieren … die Strafen zahlen alle … Hitzetote, Migration weniger Erträge … Bild Umw. u. Energ.-Rep.

Die  Klimaumfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB) aus dem April des Jahres belegt ja, dass Umweltmigration in Europa eine starke Realität ist. 82% der Befragten gehen davon aus, dass der Klimawandel die Menschen dazu zwingen wird, ihr Wohnsitzland zu verlassen, um den extremen Wetterbedingungen zu entkommen. Gleichzeitig planen 24% der Europäer, wegen des Klimawandels in ein anderes Land zu ziehen. Diese Zahl ist bei den jüngeren Generationen signifikant höher, da 41% ernsthaft die Möglichkeit eines Umzugs ins Ausland in Betracht ziehen. Eine wichtige Kluft ist auch zwischen den europäischen Ländern festzustellen: Im Vergleich dazu rechnen 33% der Österreicher im Alter von 15 bis 29 Jahren mit einem Umzug in ein anderes Land, ein Anteil, der unter jungen Spaniern bis zu 51% beträgt. Die Umfrage wurde in der Europäischen Union, in den Vereinigten Staaten und in China gestartet.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze bestätigte nun mit dem zweiten Monitoringbericht der Bundesregierung: “Die Folgen des Klimawandels treten immer deutlicher zu Tage. Die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur in Deutschland um 0,3 Grad in nur fünf Jahren ist alarmierend. Dem können wir nur mit vorsorgendem Klimaschutz  und konsequenter Anpassung an den Klimawandel begegnen. Dies bedeutet zum Beispiel, sich bei allen Bau- und Infrastrukturprojekten besser vor

"Deutschland steckt mittendrin in der Erderhitzung, mit weitreichenden Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit.„..; Maria Krautzberger
“Deutschland steckt mittendrin in der Erderhitzung, mit weitreichenden Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit.„..; Maria Krautzberger

Beeinträchtigungen durch Hitze, Starkregen  oder Hochwasser zu wappnen. Das gilt auch für die Gestaltung von städtischen Wohngebieten. Begrünte Dächer und Gebäudefassaden, Wasserflächen und verschattete Plätze lindern hier Hitze und verbessern den Regenwasserrückhalt. Sie verbessern zugleich die Luftqualität. Eine solche nachhaltige Klimaanpassung macht unsere Infrastruktur nicht nur robuster, sie sichert auch den Standort Deutschland und bringt einen Mehrwert für unsere Lebensqualität.”

Die Botschaft des Monitoringberichts lautet, so UBA und BMU: Die Zukunft hat uns bereits erreicht. Deutschland steckt mittendrin in der Erderhitzung, mit weitreichenden Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit. Es muss dringend vorgesorgt werden, um diesen Folgen zu begegnen. Zugleich fordern beide, BMU und UBA, das Monitoring müsse weiter verbessert werden und Klimawandelfolgen auf der einen und staatliche Investitionen auf der anderen Seite komplett erfassen. „Denkbar ist hier zum Beispiel ein von Bund und Ländern getragenes und finanziertes Sonderprogramm Klimavorsorge”, schlägt UBA Präsidentin Maria Krautzberger vor.

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