Der laufende Gas-Vertrag über den  Transport von russischem Gas  durch das Territorium der Ukraine nach Europa  läuft  schon sehr bald, nämlich Ende 2019 ab. ( Wir haben bereits mehrfach berichtet, zuletzt am vergangenen Freitag. (s. unten) Nun gibt es neue Äußerungen dazu aus Moskau vom Chef des  russischen Gasgiganten Gazprom, Alexej Miller.

Gerichtsstreitigkeiten mit der Ukraine über Gaspreise und unbezahlte Rechnungen beklegen ..;   Gazprom-Chef Alexej Miller
Gerichtsstreitigkeiten mit der Ukraine über Gaspreise und unbezahlte Rechnungen beilegen ..; Gazprom-Chef Alexej Miller

Miller hatte inzwischen  mit dem Beauftragten der Bundesregierung für den Gastransit durch die Ukraine, Georg Graf Waldersee, über die Zusammenarbeit von  Gazprom und der Ukraine im Gasbereich ab  2020 sowie die Bedingungen für die Schließung eines Paketdeals mit Kiew besprochen.

Dabei sollte es um „die Beilegung von Gerichtsstreitigkeiten zwischen Gazprom und der ukrainischen Seite“ über die Höhe der Gaspreise und ausstehender gerichtsanhängiger Bezahlungen gehen.

„Die zweite wichtige Frage ist die Bereitschaft der Ukraine zu direkten Käufen von russischem Gas ab  2020 und die Bestimmung eines solchen Einkaufsumfangs“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Gazprom-Konzerns. Am vergangenen Dienstag, 05. November, hatte die Ukraine verlauten sie habe

Alexander Walentinowitsch  Nowak:  Gastransitabkommen vorübergehend zu verlängern..bild sputnik
Alexander Walentinowitsch Nowak: Gastransitabkommen vorübergehend verlängern..bild sputnik

„…so viel Gas in ihre Untergrundspeicher gepumpt, dass sie laut Energieminister Aleksej Orschel sogar zur Einstellung der Gaslieferungen aus Russland bereit ist.“

Nun verwies der Gazprom Chef Miller  darauf, dass sein Unternehmen bereit sei, den aktuellen Gastransitvertrag für eine Übergangsperiode zu verlängern, falls es die Ukraine nicht schaffe, bis zum 1. Januar ihren Gas-Markt nach der EU-Gesetzgebung zu adaptieren.

Die russischen Gas- Exportlieferungen nach Europa sollen künftig vor allem  über die im Bau befindliche Nord-Stream 2 Gaspipeline erfolgen , die die Ukraine allerdings umgeht und wodurch Kiew mehr als zwei Milliarden Euro Transitgebühren jährlich entgehen würden.  Allerdings laufen zurzeit auch trilaterale Verhandlungen mit Russland, der Ukraine und der Europäischen Union über die Verlängerung des Transitvertrags.

Der russische Energieminister Alexander Nowak hatte  kürzlich auch bekannt gegeben, Moskau habe Kiew vorgeschlagen, das laufende Gastransitabkommen vorübergehend zu verlängern, bis die ukrainische Seite die EU-Vorschriften in den eigenen Gesetzen implementiert haben werde.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Ukraine: Kann der Gastransit nur noch durch US-Beamte gestoppt werden?