Bei gegenseitiger Rücknahme von Gerichtsklagen hat der russische Gasgigant Gazprom seinem ukrainischen Vertragspartner Naftogaz eine Verlängerung des Gas-Transitabkommen um ein Jahr angeboten. Alternativ schlägt das Unternehmen einen neuen Vertrag unter Berücksichtigung der Nachfrage in Europa vor.

Klagen in Höhe von 11 Milliarden Dollar..; Alexej Miller , bild-Ekaterina-Chesnokova
Klagen in Höhe von 11 Milliarden Dollar..; Alexej Miller , bild-Ekaterina-Chesnokova

„Das Angebot von Gazprom sieht als notwendige Bedingungen für die Verlängerung des bestehenden Vertrags oder für den Abschluss eines neuen Abkommens vor, dass beide Parteien auf alle Ansprüche bei internationalen Schiedsverfahren gegenseitig verzichten und alle Gerichtsverfahren eingestellt werden“, heißt es.

Bereits am Freitag 1. November hatte Naftogaz gegen Gazprom Klagen in Höhe von 11 Milliarden Dollar als Kompensation für die mögliche Einstellung des Transits von russischem Gas erhoben. Dies meldet der Exekutivdirektor des ukrainischen Unternehmens, Juri Witrenko.

Gazprom fordert außerdem die Annullierung einer Geldstrafe, die die ukrainische Antimonopolbehörde aufgrund des angeblichen Wettbewerbsverstoßes gegen den Konzern verhängt hatte. Als weitere Bedingung sollte Naftogaz seinen Antrag auf Einleitung eines Ermittlungsverfahrens bei der EU-Kommission zurückziehen.

Es eilt, für Moskau, Kiew und auch Brüssel. Denn: Der aktuelle Gastransitvertrag läuft am 31. Dezember 2019 ab. In Kiew wurde erklärt, dass man mit seiner Verlängerung um ein Jahr nicht einverstanden sei, da man eine langfristige Vereinbarung anstrebe