“Wir Brandenburger sind Vorreiter in erneuerbaren Energien und wir können auch Vorreiter in der Industrie werden”, konstatierte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, anlässlich der Bekanntgabe von Tesla-Chef Elon Musk, sein Unternehmen werde ein -Werk in Brandburg Grünheide bauen. Es wäre die größte Industrieansiedlung in Brandenburg seit 1990.

Batterien mit grünem Strom produzieren..Peter Altmaier ....
Tesla will seine Autos und Batterien mit grünem Strom produzieren..Peter Altmaier …. …

Und Tesla will seine Autos und Batterien mit grünem Strom produzieren. Sofort tauchten die Fragen auf: Reicht der bisher erzeugte grüne Strom des Landes dazu? Diese Frage wurde auch immer wieder während der Regierungspressekonferenz in Berlin am vergangenen Mittwoch, 13. November, gestellt. Wir gehen weiter unten darauf ein.

Die Ankündigung, dass in Grünheide ein Tesla-Werk entstehen soll, wird in Politik und Wirtschaft überwiegend begrüßt. “Die Entscheidung von Tesla, eine hochmoderne Fabrik für Elektroautos in Deutschland zu errichten, ist ein weiterer Beweis für die Attraktivität des Automobilstandortes Deutschland! Es ist zugleich auch ein Meilenstein beim Ausbau von Elektromobilität und Batteriekompetenz”, urteilt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ohne auf die Krisen beim Ausbau der Windenergie einzugehen, aber mit dem indirekten Hinweis in seinem Statement, dass    das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) im Oktober die Unterlagen des ersten Großprojekts zur Batteriezellfertigung an die EU Kommission übersendet  und das Projekt damit formell gegenüber der Kommission notifiziert hat. An dem Projekt nehmen deutsche Unternehmen sowie Unternehmen aus sechs weiteren europäischen Mitgliedstaaten teil. Ihr Vorhaben muss dann von der Europäischen Kommission beihilferechtlich genehmigt werden.

Aber nun melden sich in Sachen Tesla die Umweltschützer. Sie dämpfen die sofort bekannt gewordenen Überschwenglichkeiten der politischen Seite s und melden  Skepsis an.

Zum Beispiel meldet  der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Bedenken an ausschließlich auf E-Autos zu setzen. Die Klimareferentin des BUND, Michaela Kruse, kritisierte am Donnerstag, 14. November,  im rbb, in der Fabrik sollten nur SUV gebaut werden. Luxus-Autos allein würden aber bei der Verkehrswende nicht helfen: “Wir können nicht einfach nur den Antrieb ändern und dann sind die Probleme gelöst.” Wichtiger sei der öffentliche Personennahverkehr, so Kruse. Der BUND möchte deshalb, dass Tesla dort auch Elektrobusse produziert.

Noch mal: Umweltfreundliche E-Autos und Batterien von Tesla – klimaneutral produziert in einer Giga-Factory in Grünheide. Aber reicht der grüne Strom der Region dafür aus? Ein Netzbetreiber rechnet vor: Das Werk werde so viel verbrauchen wie die Stadt Leipzig. Eine gleiche  Frage  beantwortete der Sprecher von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Stephan Gabriel Haufe,  während der Regierungspressekonferenz in Berlin so:

Haufe: „Ich kann noch etwas zu den konkreten Rahmenbedingungen ergänzen. Tesla ist ein Unternehmen, das seinen Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien erzeugt haben möchte. Deutschland ist ein Land mit einem klaren Ziel beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Im Grunde genommen nimmt uns Tesla selbst in die Pflicht, unsere Ziele tatsächlich zu verfolgen. Die Bereitstellung von Strom aus erneuerbaren Quellen in Deutschland ist sicherlich auch ein Kriterium, das für die Entscheidung von Tesla eine Rolle spielt.“

Ein Journalistenkollege bohrte nach. Mit seiner Zusatzfrage konstatierte er: „… zu dem gerade angesprochen Punkt erneuerbare Energien. Der Ausbau gerade bei der Windenergie stockt. Damit wird sich die E-Mobilität nicht in großer Zahl auf die Straße bringen lassen und auch die Klimawende dürfte ins Stocken geraten!“