Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden, sie gehört nicht zu den fünf vom Bund mit 130 Mio Euro geförderten lead cities zur Luftverbesserung,  stellt ihre Busflotte schrittweise komplett auf Elektrofahrzeuge um. Das Bundesumweltministerium (BMU) fördert dies mit insgesamt rund 45 Millionen Euro. Über die fünf vom Bund bis 2020 geförderten Modellstädte hat Umwelt- und Energie-Report ausführlich und immer wieder berichtet, s. unten!

Wiesbaden schafft mit  45 Mio Euro vom BMU  insgesamt 140 Elektrobusse an  ......
Wiesbaden schafft mit 45 Mio Euro vom BMU  insgesamt 140 Elektrobusse an ……

Wiesbaden schafft mit den 45 Mio Euro vom BMU  insgesamt 140 Elektrobusse an . Das städtische Verkehrsunternehmen, die ESWE Verkehr, hat gester, Montag 18. November, bei einer öffentlichen Präsentation der neuen Busse den symbolischen Förderscheck des BMU erhalten.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze urteilte anlässlich der Scheckübergabe: “Wiesbaden geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie ein umweltfreundlicher und attraktiver ÖPNV möglich wird. Das ist gerade vor dem Hintergrund der zurückliegenden Diskussionen um die Luftschadstoffbelastung in der Stadt eine gute Nachricht. Das Projekt ist einzigartig, weil die Wiesbadener Verkehrsgesellschaft damit den größten Elektrobusanteil einer ÖPNV-Flotte in Deutschland haben wird. Zugleich wird sie zukünftig alle Buslinien mit leisen, abgasfreien Modellen bedienen. Ich freue mich, dass wir die Stadt bei diesem wichtigen Vorhaben mit unserer Förderung unterstützen können.”

Die Gesamtstrategie der Landeshauptstadt und des Verkehrsunternehmens sieht einerseits die vollständige Umstellung der 235 Fahrzeuge umfassenden Busflotte auf Modelle mit elektrischem Antrieb vor, andererseits die Erprobung von Wasserstoffbussen, die mit regional erzeugtem grünen Wasserstoff betrieben werden sollen sowie den Bau einer Straßenbahn und die Elektrifizierung von Hilfsfahrzeugen und Dienstwagen

Mit der Förderung des BMU werden bis Ende 2021 120 Elektro-Solobusse und 20 Elektro-Gelenkbusse in der Stadt angeschafft. Die Fahrzeuge lösen nach und nach ältere Dieselbusse im Linienbetrieb ab.

Deutschlandweit unterstützt das BMU derzeit 13 Elektrobus-Projekte mit insgesamt rund 230 Millionen .?; Svenja Schulze, dahinter Bundesverkehrsminister Angy Scheuer...;  bild guido bergmann
Deutschlandweit unterstützt das BMU derzeit 13 Elektrobus-Projekte mit insgesamt rund 230 Millionen .?; Svenja Schulze, dahinter Bundesverkehrsminister Angy Scheuer…; bild guido bergmann

Neben den Elektrobussen werden auch Teile der notwendigen Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof sowie weitere Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Einsatz der Busse, wie Schulungen von Fahr- und Werkstattpersonal, unterstützt. Die gegenüber einem Dieselbus entstehenden Mehrkosten werden nach Angaben des BMU am vergangenen Montag, 18.November, dabei zu 80 Prozent durch das Bundesumweltministerium übernommen. Die übrigen Ausgaben werden mit 40 Prozent gefördert.

Deutschlandweit unterstützt das BMU derzeit 13 Elektrobus-Projekte mit insgesamt rund 230 Millionen Euro, bei denen zusammen rund 650 Elektrobusse beschafft werden. Vor dem Start der BMU-Förderung gab es gerade einmal rund 100 Busse mit batterieelektrischen Antrieben. Weitere Projekte zum Einsatz von Elektrobussen stehen vor ihrer Fördergenehmigung.

“Mit der großen Zahl an Elektrobussen, die wir in Deutschland fördern, leisten wir nicht nur einen Beitrag für mehr Umweltschutz im Verkehr, sondern geben auch einen industriepolitischen Impuls“, kommentierte  Svenja Schulze den Schritt des BMU. Denn damit werde die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen wie auch deren Weiterentwicklung unterstützt. Die Automobilindustrie müsse diese Chance nutzen und sich nicht nur bei Pkw, sondern auch bei Nutzfahrzeugen auf umwelt- und klimafreundlichere Modelle umstellen, forderte die Ministerin. Es sei ihr  wichtig, Industriearbeitsplätze langfristig in Deutschland zu sichern, erklärte die Ministerin.