“Es ist ein wichtiges und bedeutendes Signal, dass die Europäische Kommission die Klima- und Energiepolitik so stark ins Zentrum ihrer künftigen Arbeit stellen wird“, urteilte am vergangenen Mittwoch, 11. Dezember,  gleich nach Bekanntwerden der Einzelheiten des Green-Deals durch die neue EU-Chefin Ursula von der Leyen auch Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

"...dringend die richtigen und notwendigen Rahmenbedinguingen schaffen..." Kerstin Andreae
“…dringend die richtigen und notwendigen Rahmenbedinguingen schaffen…” Kerstin Andreae

Dann kommt aber gleich das große ABER: Für die Umsetzung ambitionierter Ziele müssen allerdings dringend die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit ehrgeizige Vorgaben auch erreicht werden können. Das bedeutet konkret: Der Ausbau der Windenergie muss beschleunigt werden, gleiches gilt für die Photovoltaik und den Netzausbau. Erforderlich ist auch eine europäische Wasserstoff-Strategie, um die Potenziale dieses Energieträgers für die Klimapolitik nutzen zu können.

Auch die Bezahlbarkeit für die Verbraucher müsse ebenfalls im Mittelpunkt stehen fordert Andreae. . Deutschland habe aufgrund der hohen Steuer- und Abgabenlast bereits jetzt mit die höchsten Strompreise in Europa. „Es ist deshalb erfreulich, dass die Kommission die Rolle von Gas zur kosteneffizienten Dekarbonisierung im Rahmen der Sektorkopplung grundsätzlich anerkennt“, erklärte die BDEW-Geschäftsführerin und erläuterte gleich: „ Mit einem breiten Technologiemix ist der Klimaschutz langfristig deutlich günstiger als mit einer Vollelektrifizierung von Wärme- und Verkehrssektor. Strom aus erneuerbaren Quellen zu nutzen, ist wichtig, aber nicht die einzige Option, um auch in diesen Sektoren den CO2-Ausstoß zu reduzieren“, mahnte Andreae

Sie forderte deshalb auch die EU- Kommission sollte die besondere Rolle der Gas- und der Wärmenetzinfrastruktur für die Sektorkopplung berücksichtigen. Die Gasinfrastruktur ist der notwendige Langzeitspeicher der Energiewende. Der Einsatz von zunehmend dekarbonisiertem Gas in hochflexiblen Anlagen macht aus dem Energieträger den natürlichen Komplementär zu den Erneuerbaren Energien. Durch eine intelligente Sektorkopplung kann Erdgas langfristig durch dekarbonisiertes und grünes Gas substituiert werden.”
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