Mit einer spontanen Aktion haben Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner am Silvesternachmittag an der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau ihre Solidarität mit der russischen Anti-Atomkraft-Bewegung zum Ausdruck gebracht.

...wieder Uranmüll nach Russland exportiert...; bild bbu
…wieder Uranmüll nach Russland exportiert…; bild bbu

Gleichzeitig sprachen sie sich in einer Silvestererklärung für ein Verbot von Atomtransporten und für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen aus.

An der Aktion beteiligten sich u. a. Mitglieder des Arbeitskreises Umwelt (AKU) Gronau, der Grün Alternativen Liste (GAL) Gronau, des Aktionsbündnisses Münsterland gegen Atomanlagen und des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

Im Sommer 2019 wurde bekannt, dass der Urenco-Konzern, der die Gronauer Urananreicherungsanlage betreibt, wieder Uranmüll nach Russland exportiert, Umwelt- und Energie-Report hatte immer wieder berichtet und auch aus Informationen des BBU zitiert. Die Transporte aus der Gronauer Anlage wurden seit Mai fast im Dreiwochentakt fast immer an Montagen durchgeführt. Der Protest  dagegen wurde in den letzten Wochen immer stärker und wiederholt fanden neben Mahnwachen auch Kletterproteste oberhalb der Bahnstrecke Gronau – Münster statt, die Polizei und Bahn zum Einstellen des Bahnbetriebes animierten.

Die Uranmülltransporte  nach Russland führten quer durch die Niederlande und das radioaktive Material wurde von Amsterdam nach St. Petersburg mit Schiffen verbracht. Auch in den Niederlanden und in Russland lösten und lösen die Uranmüllexporte Proteste aus.

In der Vorweihnachtszeit erreichten erneut Bahnwaggons die Gronauer Urananreicherungsanlage und Anti-Atomkraft-Initiativen hatten sich zum Jahreswechsel erneut auf die mögliche Abfahrt eines Sonderzuges mit Uranmüll von Gronau über Münster nach Amsterdam vorbereitet. Dann stellte sich heraus: Bis zum Silvesternachmittag haben die Waggons jedoch das Gelände der Gronauer Urananreicherungsanlage nicht verlassen.

Um die mögliche Abfahrt des Uranmülls nicht zu verpassen hatten in den letzten Tagen immer wieder Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner nachgesehen, ob die Bahnwaggons noch auf dem Gelände der Uranfabrik stehen.

An den Zaun der Urananreicherungsanlage hängten die Anti-Atomkraft-Initiativen eine Silvesterbotschaft: „Solidarity with the Russian environmental movement.

Erste Protest-Aktion im neuen Jahr wird der Neujahrs-Sonntagsspaziergang am 5. Januar 2020 an der Urananreicherungsanlage Gronau sein, informierte der BBU. Die Sonntagsspaziergänge finden seit Ende 1986 immer am ersten Sonntag im Monat um 14 Uhr statt. Der Neujahrsspaziergang im Januar wird gleichzeitig der 400. Sonntagsspaziergang in ununterbrochener Folge sein.