USA-Kritik nun auch gegen Turkish Stream
US-Unterstaatssekretär David Hale konstatierte in einem Interview mit dem bulgarischen Radiosender BNR vergangene Woche, die USA stellten sich gegen eine neue Abzweigung von Turkish Stream durch Bulgarien nach Südosteuropa. Wie auch Nord-Stream 2 sorge der zweite Strang von Turkish Stream nicht für eine Diversifizierung der Energieressourcen in Europa, so der US-Diplomat. Er warf Moskau sogar und erneut vor, seine Rohstofflieferungen für politischen Druck zu missbrauchen.
Doch trotz Kritik aus den USA hält Bulgarien am Ausbau der Turkish-Stream-Pipeline fest, durch die russisches Erdgas über die Türkei nach Südosteuropa strömen soll. Laut der bulgarischen Außenministerin Ekaterina Sachariewa will der Balkanstaat seine eigenen Interessen durchsetzen, wie die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik news gestern, 15. Januar, berichtete.
In einer Stellungnahme dazu betonte Bulgariens Außenministerin Ekaterina Sachariewa die Bedeutung von russischem Erdgas für ihr Land.
„Die Haltung der USA gegenüber Nord Stream 2 und Turkish Stream, oder Balkan Stream wie wir es nennen, ist klar“, bestätigte Ekaterina Sachariewa. „Aber“, widersprach sie dann im Interview Nationalen Fernsehen Bulgariens „… wir folgen unserem eigenen Interesse, um auf der Gaslandkarte nicht umgangen zu werden.“,
Und sie betonte da: „Es liegt im Interesse der bulgarischen Bürger, Erdgas aus diversen Quellen zu beziehen“, so die Ministerin weiter. Der zweite Strang sei für Bulgarien mit Blick auf den Bau des Balkan-Gas-Hub enorm wichtig.
Die von Bulgarien angestrebten Erdgaspipeline-Verbindungen („Interconnectors“) mit den Nachbarn Serbien, Griechenland und Rumänien sollen, so Sachariewa, die Diversifizierung der Versorgungsquellen gewährleisten.