Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) hat neue wissenschaftliche Erkenntnisse für die Genehmigung von Windenergieanlagen an Land vorgelegt. Das Ergebnis: Der Einfluss der Anlagen auf Navigationssysteme von Flugzeugen wurde offenbar überschätzt. heißt es in einem Statement des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft  (BDEW) von gestern, Donnerstag, 09. Januar. (lesen Sie dazu auch unseren Bericht über neue Maßnahmen der Bundesregierung, s. unten)

".. ein entsprechendes Prognosetool liegt nun auf dem Tisch. ... " Kerstin Andreae
“.. ein entsprechendes Prognosetool liegt  nun auf dem Tisch. … ” Kerstin Andreae

Die bisherigen Mess- und Berechnungsmethoden wurden demnach sehr restriktiv ausgelegt und Störfaktoren zu stark gewichtet. Auch deshalb konnten Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von fast fünf Gigawatt nicht genehmigt werden, wie eine Umfrage der Fachagentur Windenenergie an Land zeigt.

„Selbstverständlich müssen für die Flugnavigation weiterhin höchste Sicherheitsstandards gelten“, kommentierte  Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung die Ergebnisse. Sie forderte aber auch: „Es müssen allerdings auch realistische Grundlagen für die Bewertung der Flugsicherheit herangezogen werden um die Flächen für den dringend benötigten Ausbau von Windkraft an Land nicht unnötig zu beschneiden.“ Sie verweist in dem Zusammenhang darauf, dass  ein entsprechendes Prognosetool  nun auf dem Tisch liege. Damit bestehe die Chance, dass jetzt zumindest ein Teil der Anlagen, „…die aufgrund der bisherigen zu restriktiven Vorgaben nicht gebaut wurden, realisiert werden können.“

Die BDEW-Hauptgeschäftsführerin appellieret „ …daher an das Bundesverkehrsministerium, das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung und die Deutsche Flugsicherung, die wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse der PTB in ihre Bewertungsmethode einfließen zu lassen und bei künftigen Genehmigungsanträgen auf Flächen für Windkraftanlagen zu berücksichtigen. Angesichts des starken Einbruchs beim Ausbau von Windkraftanlagen aufgrund von Klageverfahren und Abstandsregelungen müssen wir jede Chance nutzen, um hier wieder einen Schritt vorwärts zu kommen.“

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Windräder:  Verkürzung der Genehmigungsverfahren