Nord-Stream 2: Weitere Verzögerungen …?
Russische Medien berichteten am vergangenen Freitag, 31. Januar, der deutsche Botschafter in Russland, Géza Andreas von Geyr, habe am Freitag mit Studenten der Uralischen Föderalen Universität diskutiert und sich zur Situation um die Gaspipeline Nord-Stream 2 geäußert.
Wie auch die von Moskau gesteuerte Nachriten-Agentur Sputnik-news am Freitag berichtete habe der Botschafter erklärt der Start der Pipeline solle nicht später als im ersten Quartal 2021 erfolgen. Dabei soll er präzisiert haben: Die Umsetzung des Projektes solle Ende 2020 oder spätestens im ersten Quartal 2021 vollendet werden. Diese Informationen erhielt der Botschafter nach eigenen Worten nach seinen Gesprächen mit dem Gazprom-Vorstandsvorsitzenden Alexej Miller.
Unterdessen wurde auch bekannt, der österreichische Energiekonzern OMV, ein Partner des russischen Gazprom-Konzerns beim Projekt Nord-Stream 2, werfe Europa vor, den Bau der gleichnamigen Pipeline nur unzureichend zu unterstützen. Der OMV-Vorstandsvorsitzende Rainer Seele habe bereits am Dienstag, 29. Januar, darauf hingewiesen, es seien Milliarden Euro in das Projekt gesteckt worden, dem alle Regulatoren zugestimmt hätten. Dann aber werde das Projekt durch äußere Sanktionen, ohne Besprechung mit Europa,verzögert, möglicherweise sogar eingestellt.
Nord-Stream 2 soll Gas direkt von Russland über den Meeresgrund der Ostsee bis nach Deutschland liefern. Die meisten EU-Länder unterstützen das Projekt. Die Ukraine, Polen, Lettland, Litauen, Estland und die USA sind dagegen.