Mit einer umweltpolitischen Digitalagenda mit mehr als 70 konkrete Maßnahmen will Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Digitalisierung in umweltverträgliche Bahnen lenken, und auch  die Chancen der Digitalisierung für den Umweltschutz nutzen. Die Digitalagenda, die die Ministerin gestern, Montag 02. März, in Berlin vorgestellt hat, ist „…die erste Strategie in Europa, die Digitalisierung und Umweltschutz derart konsequent miteinander verbindet“, so die Ministerin bei der Vorlage.  Entwickelt wurde sie vom Bundesumweltministerium  (BMU) in einem breiten Dialog mit rund 200 Expertinnen und Experten, darunter auch das Wuppertal Institut.

".ie erste Strategie in Europa, die Digitalisierung und Umweltschutz derart konsequent miteinander verbindet.. ..!!!" ; Svenja Schulze, bild Markus Scholz bundesrg
“die erste Strategie in Europa, die Digitalisierung und Umweltschutz derart konsequent miteinander verbindet.. ..!!!” ; Svenja Schulze, bild Markus Scholz bundesrg

So soll unter anderem das Umweltbundesamt ein Register für Rechenzentren erstellen, als Datengrundlage für künftige Effizienzvorgaben. Smartphones und Tablets sollen durch neue Regeln auf EU-Ebene ein längeres Leben bekommen. Im Rahmen der EU-Ökodesign-Richtlinie soll vorgeschrieben werden, dass Hersteller Akkus und Displays austauschbar machen müssen und für eine Mindestfrist Ersatzteile oder Updates anbieten müssen. Das BMU setzt sich in diesem Rahmen auch für eine “Garantieaussagepflicht” ein. “Hersteller sollen künftig sagen müssen, wie lange ihr Produkt garantiert halten wird. Dann wissen die Kundinnen und Kunden beim Kauf gleich, woran sie sind”, so die Ministerin.

Darüber hinaus enthält die Agenda auch Vorschläge für umweltfreundlicheres Online-Shopping. Ziel ist, umweltfreundliches Einkaufen durch mehr Transparenz zu erleichtern. Ein schneller Weg dahin wären Selbstverpflichtungen der Onlinehändler, Umweltschutzkriterien in ihre Such-Algorithmen einzubauen oder Produkte mit dem Blauen Engel gesondert anzuzeigen. Das BMU erforscht derzeit bereits entsprechende Konzepte zusammen mit dem Onlinehandel. Große Chancen bietet in dem Bereich auch ein sogenannter digitaler Produktpass. Das ist ein Datensatz, der zusammenfasst, woraus ein Produkt gebaut ist, wie klimafreundlich die Produktion war, wie man es reparieren kann, wo es Ersatzteile gibt und was bei der Entsorgung oder beim Recycling zu beachten ist. Diesen Ansatz will das BMU auf europäischer Ebene weiter vorantreiben.

Auch zum Thema Streaming enthält die Digitalagenda des BMU konkrete Vorschläge. So könnten

...die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 nutzen,
….und die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 nutzen, ……

Streaming-Dienstleister zum Beispiel im Rahmen einer Selbstverpflichtung dazu bewegt werden, Rechenzentren zu 100 Prozent mit Ökostrom zu betreiben und die Abwärme sinnvoll zu nutzen. Außerdem sollte das Autoplay standardmäßig deaktiviert sein und Videos nur in der Qualität angeboten werden, die zum Endgerät passt und für das menschliche Auge überhaupt wahrnehmbar ist.

Die Bundesumweltministerin möchte zudem die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 nutzen, die Anliegen der Digitalagenda in der EU voranzubringen.

Schulze: “Wir stehen vor großen Herausforderungen, sowohl im Umweltschutz, als auch bei der Digitalisierung. Darum ist es wichtig, die Umweltexpertise und die Digitalisierungsexpertise zusammenzubringen. Mein Ministerium wird diesen Dialog fortführen. Denn wie jede Software ist auch die Umweltpolitische Digitalagenda nur dann nützlich, wenn sie ein ständiges Update bekommt.”

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Digitalagenda Umweltschutz: Viele Maßnahmen bleiben vage