Eine knappe Woche bevor die EU-Kommission ihre neue Strategie für eine bessere Kreislaufwirtschaft veröffentlichte (siehe unsere Berichte von Donnerstag, 12. März und s. unten) kritisierte die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die neue von Bundesumweltministerin Svenja Schulze geplante Regelung zur Kühlgeräteentsorgung. Die DUH klagte sie  beende weder unsachgemäße Entsorgungspraktiken, noch die dadurch resultierende Freisetzung von bis zu 600.000 Tonnen unnötiger CO2-Äquivalente pro Jahr.

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“… sie  beendet weder unsachgemäße Entsorgungspraktiken, noch die dadurch resultierende Freisetzung von bis zu 600.000 Tonnen unnötiger CO2-Äquivalente pro Jahr….”. bild bundesr.g

Die Verwaltungsvorschrift zur Abfallbehandlung (Abfallbehandlungs-VwV) kritisiert die DUH daher als wirkungslos. In kaum einem anderen EU-Staat sind die Anforderungen an das Kühlgeräterecycling derart niedrig und die Spielräume zum Betrügen so groß wie in Deutschland, konstatierte die DUH.  In alten Kühlgeräten schlummerten extrem klimaschädliche FCKW-Gase, die bei ungemäßer Entsorgung in die Atmosphäre entweichen.

„Wenn Umweltministerin Svenja Schulze die eigenen Klimaschutzziele ernst nimmt, muss sie die Vorschriften für die Kühlgeräteentsorgung in Deutschland auf ein europäisches Qualitätsniveau heben“,  fordert die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
Und sie schob nach: „Wir unterstützen Verfassungsbeschwerden für mehr Klimaschutz, um genau solche untragbaren Zustände zu ändern. Das Kühlgeräterecycling mit vielen Ausnahmen in einer

„Wenn sie,  Umweltministerin Svenja Schulze,  die eigenen Klimaschutzziele ernst nimmt, . …“... ..  Svenja Schulze
„Wenn sie, Umweltministerin Svenja Schulze, die eigenen Klimaschutzziele ernst nimmt, . …“… .. Svenja Schulze

durchsetzungsschwachen Verwaltungsvorschrift regeln zu wollen, ist ein Skandal und schreibt einen Entsorgungsnotstand auf Kosten des Klimas fest“, konstatierte Metz.
Jedes Jahr würden in Deutschland etwa 3 Millionen Kühlschränke ausgemustert. Knapp die Hälfte dieser Geräte enthielten noch immer FCKW oder andere F-Gase, „…obwohl diese wegen ihrer Schädlichkeit für die Ozonschicht und das Klima bereits verboten sind“, stellte Metz fest.  Da die im Kühlmittel und der Isolierung enthaltenen FCKW eines Kühlschranks ein Treibhauspotential von 2,7 Tonnen CO2 besitzen, „…kommt es hier zu enormen Klimagasemissionen, wenn bei der Entsorgung nicht sachgemäß vorgegangen wird“, empört sich Metz, die vielleicht durch die geplante Kreislaufwirtschaftsstrategie der EU bald entschädigt und beruhigter werden könnte.

Lesen Sie dazu unsere gestern dazu erschienenen Berichte: Green-Deal: Neuer Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft.

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