Die Bundesnetzagentur hat mitgeteilt, dass in der letzten Ausschreibungsrunde  Windenergie an Land (Gebotstermin: 1. März 2020) von ausgeschriebenen 300 MW lediglich 151 MW (davon 56 MW befinden sich im Netzausbaugebiet) bezuschlagt wurden. Die erneut deutliche Unterzeichnung einer Ausschreibung für die Windenergie an Land ist ein Alarmläuten in Richtung Bundesregierung, mahnte am vergangenen Donnerstag, 26. März, Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes  WindEnergie (BWE)

"Die Corona-Krise darf nicht über den politischen Stillstand,hinwegtäuschen...!"  BWE-Präsident Hermann Albers, hier mit Brigitte Zypries seinerzeit Bundeswirtschaftsministerin  , bild Silke Reents BWE
“Die Corona-Krise darf nicht über den politischen Stillstand,hinwegtäuschen…!” BWE-Präsident Hermann Albers (2. v. l.), hier mit Brigitte Zypries seinerzeit Bundeswirtschaftsministerin , bild Silke Reents BWE

Er wies in seinem Kommentar darauf hin  seit 2018 werde intensiv über die Probleme, die den Zubau der Windenergie als Eckpfeiler der Energieversorgung der Zukunft blockieren, diskutiert. Im Frühsommer habe der BWE sehr sachbezogen strukturierte Lösungsvorschläge vorgelegt. Weiter verwies er darauf: Seit Oktober 2019 liege eine Aufgabenliste des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWI) auf dem Tisch. Und dann klagt Albers: „Trotzdem erleben wir einen beachtlichen Stillstand zur Problemlösung. Die Aufgabenliste des Bundeswirtschaftsministeriums verstaubt Zusehens. Dabei wachsen die Probleme!“

Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert in der letzten Ausschreibungsrunde  Windenergie an Land betrug nun  6,07 ct/kWh. Die Ergebnisse werden wegen der Corona-Krise den Bietern individuell mitgeteilt.

„Die Corona-Krise darf nicht über den politischen Stillstand, mit dem sich die Branche seit langem herumschlägt und die industrie-, beschäftigungs- und klimapolitisch immer tiefer in die Sackgasse führt, hinwegtäuschen“, mahnte Albers.

Und er forderte: „Es braucht jetzt einen Ausbruch nach vorn, um wieder Tritt fassen zu können.“

Auch die produzierende Industrie warte dringend auf ein klares Signal, für einen Wiederanstieg des Zubaus im unerlässlichen deutschen Markt. Unsere Branche braucht für einen neuen Aufbruch kein Geld, sondern lediglich administrative Unterstützung. Es ist zunehmend unverständlich, dass hier nicht endlich gehandelt wird. Jede neu installierte Windenergieanlage sichert Arbeit und Beschäftigung in dieser schwierigen Zeit. Die Politik muss jetzt aktiv werden“, so Hermann Albers.