Ba-Wü: Stromimporte nehmen zu…
Nach dem Abschalten des Kernkraftwerks in Philippsburg (Ende 2019) und dem Rückgang der Stromerzeugung aus Steinkohle, haben die Erneuerbaren Energien im ersten Quartal 2020 prozentual so viel zur Nettostromerzeugung in Baden-Württemberg beigetragen „…wie noch nie zuvor“! Beinahe die Hälfte des erzeugten Stroms (45 Prozent) kam aus erneuerbaren Quellen. Anlässlich der „Momentaufnahme“ wie es in dem Statement des Landes heißt, konstatierte Umweltminister Franz Untersteller: „Die Erneuerbaren bestimmen zunehmend die Stromerzeugung in Baden-Württemberg.“
„Die guten Zahlen überraschen, aber sie sind nur eine Momentaufnahme“, betont Untersteller denn auch ausdrücklich.. „Dennoch zeigen sie eins sehr klar: Auch ein hoher Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung beeinträchtigt nicht die sichere Stromversorgung.“
Hier die Zahlen der erneuerbaren Energien für die Stromerzeugung in den ersten drei Monaten des Jahres:
Windenergie 13 Prozent
Biomasse 11,9 Prozent
Wasserkraft 10,6 Prozent
Fotovoltaik 9,6 Prozent
Insgesamt also 45,1 Prozent – im Vorjahr betrug, laut Untersteller, der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung nur rund 30 Prozent.
„So beeindruckend diese Zahlen sind, wir müssen leider auch feststellen, dass die erneuerbare Stromerzeugung in Baden-Württemberg zwar prozentual enorm gestiegen ist, absolut aber nur wenig mehr Kilowattstunden erzeugt wurden“, sagte dazu Umweltminister Untersteller. „Wir haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auch deutlich mehr Strom importieren müssen, um unseren Bedarf zu decken: 33 Prozent.“
An die Adresse der Bundesregierung appellierte Untersteller erneut, angesichts der vorliegenden Zahlen, bei ihrer Energiepolitik stärker als bislang die südlichen Bundesländer in den Blick zu nehmen. „Wir brauchen endlich vernünftige Rahmenbedingungen, um mit dem Ausbau der Erneuerbaren voranzukommen. Und wir benötigen dringend die großen Übertragungsnetze von Nord nach Süd. Wir schalten Atomkraftwerke ab und nehmen Kohlekraftwerke aus dem Markt. Wir brauchen auf der anderen Seite eine neue Infrastruktur – da ist die Bundesregierung in der Pflicht!“