Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat am vergangenen Freitag, 17. April,  ein Positionspapier zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie vorgelegt. Derzeit genießt aus Sicht des Verbandes der Gesundheitsschutz die ihm gebührende Priorität, doch, und dann kommt der erhobene Zeigefinger, der  auch von den verschiedensten Seiten der Wirtschaft immer wieder erhoben wird: … nach Überwindung der akuten Phase der Pandemie wird der wirtschaftliche Wiederanschub stärker in den politischen Fokus rücken müssen.

".... Auch zur Erholung der Volkswirtschaft kann und will unsere Branche ihren Beitrag leisten. ... " Kerstin Andreae
“…. Auch zur Erholung der Volkswirtschaft kann und will unsere Branche ihren Beitrag leisten. … ” ! Kerstin Andreae

Der BDEW verweist in seinem  Statement zur Pandemie-Lage darauf , dass: „…die Energiewirtschaft …während der Krise großes Engagement beweist und dafür sorgt, dass die Versorgung mit Strom, Gas und Wärme jederzeit sicher bleibt.“ Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betonte dazu am Freitag in Berlin: „Auch zur Erholung der Volkswirtschaft kann und will unsere Branche ihren Beitrag leisten. Wir wollen weiter investieren in eine sichere und immer nachhaltigere Energiewelt. Dafür muss die Politik Impulse setzen und Hemmnisse aus dem Weg räumen. Für uns ist klar: Die Energiewende muss auf der politischen Agenda weiter oben bleiben“, forderte sie.

Für den vor diesem Hintergrund notwendigen konjunkturellen Anschub für die Energiewirtschaft sei es kurzfristig erforderlich, Hemmnisse beim Ausbau Erneuerbarer abzubauen, den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern weiter zu verfolgen, der Wärmewende einen klaren Rahmen zu geben, Investitionen in Gebäudesanierung, in Wasserstofftechnologien, in Elektromobilität und in intelligente Netze zu sichern, betonte Andreae. Kurzfristig müsse auch der Strompreis von Abgaben und Umlagen entlastet werden – damit werden nicht nur die Verbraucher entlastet, sondern auch neue Technologien ökonomisch angereizt.

Klare Position bezog Andreae auch zu den europäischen Klima-Zielen: „Das Ziel der Klimaneutralität Europas bis 2050 gilt es zu erhalten und politisch zu stützen.“ Krisenbewältigung und Klimaschutz seien keine Gegensätze, sie dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. „Statt die Verschiebung wichtiger Klimaschutz-Instrumente wie der CO2-Bepreisung im Verkehrs- und Wärmesektor zu fordern, sollten in Konjunkturprogrammen Investitionen in Klimaschutztechnologien und die Beseitigung von Investitionshemmnissen bei der Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Dies würde erhebliche Impulse für Innovation und Wachstum setzen.“

Was das konkret bedeutet, hat der BDEW in seinem Positionspapier in fünf Punkten zusammengefasst:

1. Neuer Schub für klimafreundliche Technologien
2. Jobs und Wertschöpfung durch einen beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien
3. Mittelständische Wirtschaft stützen: Klug und nachhaltig investieren
4. Verfahren verbessern, Digitalisierung nutzen
5. Gemeinsam stärker: Mit dem European Green Deal die wirtschaftliche Erholung in Europa unterstützen

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Beschleunigte Energiewende zum wirtschaftlichen Neustart nach der Coronakrise