Am vergangenen Mittwoch, 08. April, verwies die Stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer  während der Regierungspressekonferenz in Berlin, bei der die Fragen zur Corona-Pandemie verständlicherweise im Mittelpunkt standen, aber auch auf einen interessanten Zusammenhang mit der Pandemie und sie  erklärte. Wir möchten ihr Statement so ungekürzt hier wiedergeben:

".. Stärkung der Nachhaltigkeit bei der Erzeugung von Agrarrohstoffen wie etwa Soja, Palmöl, Kaffee, Fleisch und Zucker....; Ulrike Demmer, bild steffen kugler
“.. Stärkung der Nachhaltigkeit bei der Erzeugung von Agrarrohstoffen wie etwa Soja, Palmöl, Kaffee, Fleisch und Zucker….; Ulrike Demmer, bild steffen kugler

„Ich habe noch etwas, was nicht mit einem Beschluss im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie steht. Hierbei geht es um eine weitere Stärkung der Nachhaltigkeit bei der Erzeugung von Agrarrohstoffen wie etwa Soja, Palmöl, Kaffee, Fleisch und Zucker.

Der Waldbericht 2017 hat uns gezeigt, dass nicht nachhaltiger landwirtschaftlicher Anbau für bis zu 80 Prozent der Entwaldung in den Tropen verantwortlich ist. Ein Großteil der auf diesen Flächen produzierten Erzeugnisse wird auch international gehandelt und in globalen Wertschöpfungsketten weiterverarbeitet. Die Bundesregierung nimmt hier ihre globale Verantwortung sehr ernst.

Sie hat deshalb heute Leitlinien zur Förderung entwaldungsfreier Lieferketten von Agrarrohstoffen beschlossen. Sie sollen den Erhalt und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder weltweit und auch ihren Wiederaufbau unterstützen. Auf Basis der Leitlinien wird sich die Bundesregierung national, bilateral und in internationalen Foren künftig noch stärker abgestimmt positionieren und einbringen. Besonders wird sie auf den Schutz von Primärwäldern achten. Bereits bestehende Aktivitäten, etwa im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, werden ergänzt oder ersetzt.“

Eine Journalistenkollegin wollte , nachdem Ulrike Demmer ihr Statement vorgetragen hatte, wissen: „Frage (zum Entwurf der Leitlinien der Bundesregierung zur Förderung von entwaldungsfreien Lieferketten von Agrarrohstoffen): Meine Frage… bezieht sich auf das Kabinett. Hat das Ernährungsministerium Informationen darüber, wie viele Unternehmen solche Lieferketten schon haben? Wie hoch ist im Moment der Anteil deutscher Unternehmen, die bereits solche waldrodungsfreien Lieferketten nachweisen?“ Und, wollte sie weiter wissen: „Wie ist angesichts der Schwierigkeiten, das Lieferkettengesetz in Gang zu bringen, die Einschätzung dazu, was man mit diesen neuen Leitlinien erreichen kann?“

Ulrike  Demmer musste zunächst passen: „Das Ministerium ist heute nicht vertreten. Die Frage müssten Sie gegebenenfalls schriftlich an das Ministerium richten“.

Das haben wir vom Umwelt- und Energie-Report getan und warten auf die Antwort, das dauert natürlich etwas, angesichts der gegenwärtigen Corona-Problematik, die überall zu spüren ist.