Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat am vergangenen Mittwoch, 22. April,  in einem gesonderten Video-Statement  ihre Sorge über die gegenwärtige schon fast extreme Wetterlage  vorgetragen. „Land- und Forstwirten bereitet die wochenlange Trockenheit Sorgen. Wegen des ausbleibenden Regens sind die Böden bereits ausgetrocknet“, konstatiert sie da und betont  in dem Video-Statement weiter, dass

"...ein weiteres Dürrejahr wird die Betriebe hart treffen ..."; Julia Klöckner, bild bmel Schmitz
“…ein weiteres Dürrejahr wird die Betriebe hart treffen …”; Julia Klöckner, bild bmel Schmitz

sie die Situation deshalb “…sehr genau beobachtet, um bei Bedarf reagieren zu können.“

In der Tat: Der April überraschte einst mit launischen Temperaturschwankungen, nun bleibt es heiß und die Böden trocknen immer weiter aus.

Der April 2020 knüpft damit an den Trend der vergangenen Jahre an und zeigt sich bislang viel trockener, als er sein sollte. Landwirte und Förster sind bereits in Alarmbereitschaft, erste Vermutungen zu einem erneuten Dürresommer machen die Runde. Insofern triff die Ministerin mit ihrer Video-Botschaft den Nerv.

Das Ausmaß dieser Trockenheit zeigen auch die aktuellen Karten des Dürremonitors , den das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung betreibt. Vor allem im Osten und Süden herrscht demnach eine „außergewöhnliche Dürre“.

Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete sich zum Thema Trockenheit in Deutschland zu Wort. Auf Twitter verkündet er, dass in der ersten Aprilhälfte in Deutschland im Mittel nur knapp drei Prozent der sonst typischen 58 Liter pro Quadratmeter gefallen seien.

Schon seit Montag, 20. April,  brennt im deutsch-niederländischen Grenzgebiet eine Fläche von 170 Hektar – wegen des entstandenen Rauchs mussten inzwischen 4000 Menschen ihre Häuser verlassen. Die Löschbemühungen dauertenn an.

Schon Tage zuvor, am Donnerstag, den 16. April hat gab es in NRW bereits einen Waldbrand  der die Feuerwehr in Bergisch Gladbach mehrere Stunden beschäftigte. Wie die Feuerwehr mitteilte, brannte am Abend zuvor  eine rund 4000 Quadratmeter große Waldfläche. Aufgrund der Trockenheit habe sich das Feuer sehr schnell ausbreiten können, hieß es weiter.

Das Hessische Umweltministerium warnte bereits vor rund zwei Wochen  aufgrund der weiterhin trockenen Witterung und der angestiegenen Temperaturen vor einer erhöhten Brandgefahr in den Wäldern Hessens. Nach den zu der Zeit  aktuellen Daten des Deutschen Wetterdienstes bestand schon da  mittlere Waldbrandgefahr, insbesondere in Südhessen lokal hohe Waldbrandgefahr.

Aus dem letzten Jahr noch vorhandenes vertrocknetes Reisig und Laub sowie Gras auf den Waldböden stellen ein potentiell leicht brennbares Material im Wald dar. Im Jahr 2019 kam es in Hessen zu insgesamt 84 Waldbränden mit einer Schadfläche von rund 19,5 Hektar.

Schon jetzt warnen die Wetterexperten vor einer möglichen Wiederholung der extremen Dürren des Sommers 2019. Die Landwirtschaft befürchtet schon eine neue Dürre der Böden und die Waldbesitzer befürchten ebenfalls das Schlimmste, nämlich neue extreme Waldbrände. Neben der  Coronavirus-Pandemie wird  auf  uns demnach womöglich im weiteren Zeitverlauf eine Klima-Pandemie zukommen die, wenn nicht schnell genug reagiert wird, mehr von uns fordert als die jetzt grassierende Pandemie.