Ernährungsministerin Julia Klöckner übermittelte uns am  Freitag, 17. April, ihre Einstellung dazu, dass es fatal ist, wenn Wälder aktiv zerstört werden. Siehe unseren heutigen Bericht dazu an anderer Stelle: Regierungspressekonferenz: Wenn Wälder aktiv zerstört werden, dann ist das fatal, s. auch unten)

Die Sprecherin der Ministerin  übermittelte uns am  gleichen Tag darüber hinaus  auch die grundsätzliche Einschätzung des Ernährungsministeriums  zum Thema und zur Haltung der Bundesregierung,  dass nicht nachhaltiger landwirtschaftlicher Anbau für bis zu 80 Prozent der Entwaldung in den Tropen verantwortlich ist. Die geben wir ungekürzt hier wieder:

Vorsichtig geschätzt werden jährlich immer noch zirka 8,8 Millionen Hektar Wald zerstört ...
Vorsichtig geschätzt werden jährlich immer noch zirka 8,8 Millionen Hektar Wald zerstört… …

„ Vorsichtig geschätzt werden jährlich immer noch zirka 8,8 Millionen Hektar Wald zerstört, vornehmlich in den Tropen. Bis zu 80 Prozent dieser globalen Entwaldung geht auf die Umwandlung in Agrarflächen zurück. Ein Großteil der auf diesen Flächen produzierten Agrarprodukte wird international vermarktet – auch nach Deutschland und in die EU.

Die globale Entwaldung wollen wir noch effektiver und zielorientierter verringern! Deshalb hat Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, am 08. April 2020 als federführende Ressortchefin dem Bundeskabinett die Leitlinien für entwaldungsfreie Lieferketten von Agrarrohstoffen vorgelegt. Damit reagiert Deutschland als erster Mitgliedstaat auf die Mitteilung der EU-Kommission zum Schutz der Wälder weltweit und unterstreicht seine proaktive Rolle für den globalen Walderhalt.

 Schon im Zusammenhang mit dem Mercosur-Abkommen hat die Ministern immer wieder betont, wie wichtig die Eindämmung der Entwaldung ist. Dies können wir auch durch unser Tun und Handeln

"...wie wichtig die Eindämmung der Entwaldung ist....; Julia Klöckner (r.) hier  im Gespräch mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier, bild steffen kugler, b.r.
“…wie wichtig die Eindämmung der Entwaldung ist….; Julia Klöckner (r.) hier im Gespräch mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier, bild steffen kugler, b.r.

hierzulande fördern. So sagte die nach einem Treffen mit ihrer brasilianischen Amtskollegin im Oktober: „Wir können den heimischen Landwirten und Bürgern in Deutschland nicht zusätzliches Engagement beim Klimaschutz abverlangen, Richtlinien zur Wiederaufforstung klimastabiler Wälder erarbeiten, aber gleichzeitig Waren importieren, für die im Amazonasgebiet große Flächen Regenwald niedergebrannt werden.“

Folgende Leitlinien:

  • Initiativen von Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verbänden fördern,
  • Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher schaffen und Empfehlungen zum Konsum von entwaldungsfrei produzierten Produkten geben,
  • Produktionsländer partnerschaftlich unterstützen, entwaldungsfreie Lieferketten aufzubauen,
  • mit anderen wichtigen Konsumentenländern zusammenarbeiten,
  • Nachhaltigkeitsaspekte in der EU-Handelspolitik weiterhin aktiv nutzen,
  • die Vorgehensweise innerhalb der EU voranbringen, und
  • die allgemeine Wissensbasis verbreitern.

Zur Umsetzung der Leitlinien wird unser Haus noch in diesem Jahr einen Multi-Stakeholder-Prozess starten.

Entwaldungsfreie Lieferketten – was wir bereits angestoßen haben:

  • Zusammen mit der Wirtschaft haben wir wichtige Initiativen auf den Weg gebracht wie das Forum nachhaltiges Palmöl, das Kakao- und das Eiweißforum; dort beraten und beschließen wir beschaffungsbezogene Maßnahmen.
  • Seit 2015 sind wir Gründungsmitglied der Amsterdam Partnerschaft mit vier weiteren EU-Mitgliedstaaten (Niederlande, Dänemark, Italien, Frankreich) sowie Großbritannien und Norwegen und stimmen ein gemeinsames Vorgehen ab. Die Partnerschaft deckt 75 Prozent des EU-Imports bei den für Entwaldung bedeutendsten Agrarrohstoffen wie Soja, Palmöl, Kaffee und Kakao ab.

Lesen Sie dazu auch  unseren heutigen Bericht: Regierungspressekonferenz: Wenn Wälder aktiv zerstört werden, dann ist das fata