Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) weist angesichts der Corona-Pandemie noch mal auf die Notwendigkeit von mehr Natur in der Stadt hin. Sie verweist in ihrem aktuellen Statement  vom vergangenen Donnerstag, 23. April, zum Thema darauf, dass knapp 75 Prozent der Menschen in Deutschland in urbanen Räumen leben.

. „Grüne Infrastruktur ist systemrelevant, ....; Sascha Müller-Kraenner, bild duh
. „Grüne Infrastruktur ist systemrelevant, ….; Sascha Müller-Kraenner, bild duh

Kleine Stadtparks, grüne Schulhöfe oder bunte Blumenwiesen helfen nach Ansicht der DUH beim Stressabbau „…und tragen zu verbesserter Luftqualität bei. Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung erhöhen nachweislich das Risiko eines schweren Verlaufs von Covid-19 Erkrankungen“, warnt die Umwelthilfe.

Sie befindet sich damit eigentlich in völliger Übereinstimmung mit dem Bundesumweltministerium (BMU) das bereits  den  beiden vergangenen Jahren  immer wieder Aktionen gestartet hat, um in der Öffentlichkeit  das Interesse für naturnahe Gärten zu  wecken und Gartenbesitzerinnen und -besitzer dabei zu  unterstützen, den eigenen Garten für mehr biologische Vielfalt umzugestalten. Gärten, Balkone sowie Grün- und Freiflächen bergen enorme Potenziale für die biologische Vielfalt  „… in unseren Städten“, hieß es da in verschiedenen Statements der Bundesumweltministerin Svenja Schulze . Und  weiter betonte sie da: „Wir stärken damit die Natur in unseren Städten und Gemeinden.”

Die DUH fordert in ihrer Stellungnahme vom vergangenen Donnerstag , eigentlich wie die Bundesumweltministerin, die Städte deshalb auf, freie und freiwerdende Flächen grüner zu gestalten. Neben den positiven gesundheitlichen Effekten unterstützt mehr Stadtgrün zudem die Artenvielfalt. Und dann fordert die DUH: „Der in den Städten notwendige Rückbau der immensen Flächen für den Autoverkehr muss jetzt für Fahrradfahrer, Fußgänger und Menschen, die sich erholen wollen, genutzt werden.“ Fast eine selten gemeinsame Sicht mit der Bundesumweltministerin.

„Grüne Infrastruktur ist systemrelevant, konstatiert denn auch Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. Und er erläutert seine Sicht so:  „ Mehr Bäume am Straßenrand, begrünte Verkehrsinseln und Grünstreifen verbessern die Luftqualität in unseren Städten und vermindern den Lärmpegel. Der Ausbau von urbanem Grün muss wieder zu einem zentralen naturschutz- und umweltpolitischen Ziel werden. Wir fordern die Städte dazu auf, gerade in Zeiten von Corona den Wandel dahin verstärkt einzuleiten – zu lebenswerten, grünen Städten, an denen sich alle erfreuen können.“

Die DUH verweist auf Berlin und erklärt die Stat gehe mit gutem Beispiel voran. Der Senat will mehr Erholungsräume im Grünen schaffen, da sich die steigende Anzahl von Bewohnern in Berlin den stagnierenden Raum an Grünflächen teilen muss. Ziel ist es demnach , die Grün-, Frei- und Naturflächen Berlins dauerhaft zu erhalten und aufzuwerten.

Hinzu kommt, so die DUH in ihrem Statement zu mehr Grün in den Städten: Bäume und andere Pflanzen wirken als natürliche Barriere Lärm und Luftverschmutzung entgegen. Schon Rasenbegrünung zwischen Straßenbahngleisen oder begrünte Dächer von Wartebereichen können Lärm spürbar absorbieren. Menschen, die tagtäglich Lärm ausgesetzt sind, haben ein etwa doppelt so hohes Risiko für eine Beeinträchtigung ihrer mentalen Gesundheit und ein erhöhtes Herzinfarktrisiko im Vergleich zu Menschen, die nicht unter erhöhtem Lärm leiden. Luftschadstoffe wie Feinstaub dagegen können von Blättern gebunden werden, wodurch sich die Luftqualität verbessert.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht:Bäume und Wälder sind unsere Verbündeten