„Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in ihrer Rede auf dem Petersberger Klimadialog dafür ausgesprochen, Konjunkturprogramme so auszurichten, dass sie eine ökologische Lenkungswirkung entfalten. Damit sendet die Kanzlerin ein wichtiges Signal, denn anstatt alte Strukturen wiederaufzubauen, braucht es eine grundlegende ökologische Modernisierung der deutschen Industrie und Wirtschaftsstruktur“, kommentierte gestern, Dienstag 28. April,  Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) das Schlussstatement zum Dialog der Kanzlerin. Lesen Sie dazu auch unseren weiteren Bericht, s. unten)

"... "...Merkels Bekenntnis müssen jetzt rasch Taten folgen...!" ..."; Simone Peter
“…Merkels Bekenntnis müssen jetzt rasch Taten folgen…!” ..; Simone Peter

Ein wichtiger Eckpfeiler bilde  dabei die moderne Energiewirtschaft, da von ihr Impulse in alle Wirtschaftsbereiche ausgehen, so Peter und forderte zugleich: „ Kanzlerin Merkels Bekenntnis müssen jetzt rasch Taten folgen. In der Energiepolitik hat die Bundesregierung bislang die Chance verpasst, mit dem schnelleren Ausbau Erneuerbarer Energien eine wirtschaftliche Erholung zu unterstützen und dabei die Treibhausgasemissionen wirksam zu mindern.“

Um den Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen, müsse der Schalter sofort umgelegt und der Ausbau wieder beschleunigt werden, bilanzierte Peter.  Denn,  der Zubau von Wind an Land sei  zuletzt durch schwierige Ausschreibungsbedingungen sowie fehlende Flächen und lange Genehmigungsverfahren fast zum Erliegen gekommen. „Es ist vollkommen unverständlich, dass die gerade einmal 13 Seiten umfassende Mini-EEG-Novelle der Großen Koalition es erneut versäumt, den längst überfälligen Solardeckel zu streichen“, monierte Peter.  Noch vor drei Monaten hätte  Wirtschaftsminister Altmaier auf dem BEE-Neujahrsempfang eine schnelle Streichung des PV-Deckels zugesagt!!! Doch: „passiert ist nichts; auch nichts bei den anderen Erneuerbaren Energien, die ebenfalls einen verlässlichen Rahmen brauchen“, bilanzierte die BEE-Präsidentin.

Damit gefährde die Große Koalition leichtfertig und trotz der sich abzeichnenden Wirtschaftskrise zahlreiche Arbeitsplätze in der Erneuerbaren Wirtschaft, bremse Investitionen und verunsichere Unternehmen – anstatt sie als Jobmotor zu nutzen. Peter bissig: „Auf internationaler Bühne den Klimavorreiter spielen, aber bei der Energiewende im eigenen Land blockieren und beim Erneuerbaren-Ausbau auf die Bremse treten – das passt nicht zusammen. Die Erneuerbaren wollen und können ihren Beitrag zum wirtschaftlichen Neustart nach der Krise leisten. Mit wenig Aufwand lassen sich so breit getragene Investitionen auslösen!“.

Aber auch Positives weiß Peter in Merkels-Dialog-Statement zu erkennen: „Wir begrüßen ausdrücklich, dass Kanzlerin Merkel in ihrer Rede an der Einführung eines nationalen Emissionshandels im Wärme- und Mobilitätssektor ab 2021 festhält. Bei der Wärme- und Mobilitätswende steht Deutschland noch ganz am Anfang, obwohl auch hier Erneuerbare Technologien zur Verfügung stehen und für schnelle Treibhausgasminderungen sorgen können. Positiv ist auch, dass sich die Kanzlerin dem Ziel der EU-Kommissionspräsidentin angeschlossen hat und das EU-Klimaziel für 2030 auf 50-55% Emissionsreduktion anheben möchte.“ Und dann mahnt Peter: „ Das ist das mindeste, denn manche fordern 65 Prozent. Die Bundesregierung muss die Energiepolitik endlich mutig und zukunftsgerichtet gestalten und die damit verbundenen ökologischen und ökonomischen Chancen nutzen. Dafür braucht es jetzt ein kohärentes Gesamtkonzept für den wirtschaftlichen Neustart.“

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: “Wir würfen nicht am Klimaschutz sparen

und gestern berichteten wir bereits: Klimaziele: Nicht die Wirtschaft von gestern subventionieren