Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie sind die Ölpreise am Montag, 20. April,  wiederum kräftig gefallen. Wie die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur  Sputnik-news berichtete, sicherlich begleitet mit dem stillen Beifall aus dem Kreml, traf es die US-Rohölsorte WTI demnach besonders heftig

"...Ölpreisverfall . aufgrund einer „giftigen Mischung“ ....."; Kreml-Chef Wladimir Putin und US-Präsident Donald "Trampel"-Trump, bild Michael Klimentjew
“…Ölpreisverfall . aufgrund einer „giftigen Mischung“ …..”; Kreml-Chef Wladimir Putin und US-Präsident Donald “Trampel”-Trump, bild Michael Klimentjew

So notierte der Preis für einen Kontrakt, der eine tatsächliche Öllieferung im Mai vorsieht, erstmals seit Aufnahme des Future-Handels im Jahr 1983 im negativen Bereich je Barrel (159 Liter).

Einerseits zeigt dies, wie stark Angebot und Nachfrage derzeit am Ölmarkt auseinanderfallen. Andererseits handelt es sich um ein sehr spezielles Phänomen.

Aufgrund einer „giftigen Mischung“ ,wie Sputnik formulierte,  aus einer stark fallenden Nachfrage und einem viel zu hohen Angebot drohen in vielen Ländern die Lagerkapazitäten überschritten zu werden. Das bedeutet konkret Ölkäufern wird die bestellte Menge zum schriftlich vereinbarten Zeitpunkt geliefert, aber, da die Nachfrage bis zu dem Zeitpunkt so nachgelassen hat, könnte es sein, dass die Lager nicht voll sind und der Käufer nicht weiß wohin mit dem gelieferten Öl. Oder, sollte er dennoch auf ein freies Lager stoßen könnten die Preise für das Lager das ganze Geschäft ins Minusgeschäft verlagern

Darüber hinaus: Insbesondere in den USA drohen die Erdöllager, aus allen Nähten zu platzen. Seit Ende Februar sind die Lagerbestände im wichtigen Auslieferungsort Cushing um fast 50 Prozent gestiegen. Infolgedessen fallen in der ölreichen Region Texas die gezahlten Abnahmepreise immer weiter. Mittlerweile geht sogar die Furcht um, dass vereinzelt bald negative Preise bei Rohölabnahme fällig werden, falls die Lagerkapazitäten noch weiter schrumpfen.

Der dramatische Öl-Preisverfall traf am Montag vor allem auch die US-Rohölsorte WTI.

Der Preis für die WTI-Terminkontrakte für Mai lag am Montag bei weniger als 11 Dollar je Barrel (159 Liter). Das texanische Leichtöl verlor um 42 Prozent auf 10,52 Dollar je Barrel. Früher am Montag kostete ein Barrel der Sorte WTI zur Lieferung im Mai laut dem TV-Sender CNBC 10,01 Dollar, und damit so wenig wie seit 1986 nicht mehr. Das waren gut acht Dollar weniger als am Freitag.

Aber auch bei der Nordseesorte Brent ging es weiter nach unten – allerdings lange nicht so stark: um etwa 5,5 Prozent auf 26,53 Dollar für ein auf Juni terminiertes Barrel. Ein Barrel der WTI-Öl zur Juni-Lieferung fiel im Preis um neun Prozent auf 22,7 Dollar.