Die Energiewende wirkt sich auch erheblich auf die Stromübertragung zwischen  in Deutschland und den  Niederlanden und auch  im CWE-Raum aus. Vor diesem Hintergrund haben beide Länder am vergangenen Dienstag, 19. Mai,  eine  Gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, die  zwei Ziele verfolgt wie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier anlässlich der Unterzeichnung bekannt gab. Diese Aktion wird anscheinend auch international als so bedeutsam wahrgenommen, dass auch die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news am selben Tag ausführlich berichtete.

Er will da noch mal genau hinschauen, ...es soll Bewegung in den festgefahrenen Konflikt beim Windkraftausbau kommen ...; Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier...; bild U + E
Peter Altmaier: „Die Energiewende wirkt sich erheblich auf die Stromübertragung aus …; .; Bild Umwelt- und Energie-Report

Deutschland und die Niederlande waren zuvor  gemeinsam zu dem Schluss gekommen heißt es in einer Erklärung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWI) dazu, dass eine engere Zusammenarbeit von Übertragungsnetzbetreibern in den Niederlanden, Deutschland und möglicherweise weiteren benachbarten Mitgliedstaaten zu einer effizienten Energieversorgung beitragen kann.

Der Stromübertragungsriese TenneT, derzeit im Eigentum des niederländischen Staates, ist sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland tätig und spielt als wichtiger Übertragungsnetzbetreiber bei der Erreichung der Ziele im Rahmen der Energiewendekonzepte der beiden Länder eine wesentliche Rolle, so das BMWI. Tennet hatte Teile des Netzes 2010 für rund 885 Millionen Euro von E.on übernommen. 2018 führte das Unternehmen rund 120 Millionen Euro Dividende ab.

Es wird davon ausgegangen, dass für die geplanten Investitionen von TenneT in das deutsch-niederländische Übertragungsnetz erhebliche zusätzliche Mittel bis 2029 erforderlich sind. In der Gemeinsamen Absichtserklärung wird nun die Absicht zum Ausdruck gebracht, die Optionen bezüglich Investitionen und Beteiligungen seitens Deutschlands und der Niederlande bei TenneT zu prüfen und ein gemeinsames Vorgehen zur Stärkung der Kapitalbasis von TenneT zu entwickeln.

Während Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) darauf drängt, sich eine Mehrheit an Tennet zu sichern, favorisieren Beamte des CDU-geführten Wirtschaftsministeriums eine Beteiligung unter 50 Prozent., berichtet der Spiegel.  Auf deutscher Seite würden mindestens 35 Milliarden Euro fällig.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). drängt darauf die Mehrheit bei Tenet zu übernehmen ...; .Bild Lene Münch
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). drängt darauf die Mehrheit bei Tenet zu übernehmen …; .Bild Lene Münch

Grünen-Energieexperte Oliver Krischer. spricht sich für eine möglichst hohe Beteiligung Deutschlands aus.

Weiter  beabsichtigen Deutschland und die Niederlande, die Möglichkeiten weiterer Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden bezüglich Themen wie Investitionen in Netze, innovative Lösungen für Netze, die Umsetzung grenzüberschreitender Redispatch-Mechanismen und die gemeinsame Entwicklung von Offshore-Hubs zu prüfen.

Die aktuelle Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung folgte auf die gemeinsame Absichtserklärung zur Energiewende vom 2. Oktober 2019, in der die Bedeutung einer engeren regionalen Energiezusammenarbeit zwischen beiden Ländern anerkannt wurde.

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“…Möglichstr viel von Tenet übernehmen …; Oliver Krischer …; Foto: Stefan Kaminski

„Die Energiewende wirkt sich erheblich auf die Stromübertragung und insbesondere auf Übertragungsnetzbetreiber sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland aus“, bestätigte Minister Peter Altmaier anlässlich der Unterzeichnung noch mal ausdrücklich. Bundesminister der Finanzen, Olaf Scholz bestätigte : „Eine erfolgreiche Energiewende baut auf nachhaltigen Stromnetzen innerhalb des europäischen Energiebinnenmarktes auf. Die Energiewende ist eine Chance für die künftige wirtschaftliche Entwicklung. Ich erwarte von der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden einen positiven Impuls für die Entwicklung der Stromnetze in Deutschland.“

Und der niederländische Minister für Wirtschaft und Klima Eric Wiebes erklärte zum Hintergrund der gesamten Aktion: „Der spektakuläre Anstieg von Solar- und Windenergieprojekten unterstreicht die Notwendigkeit von Investitionen, um das Stromnetz zukunftssicher zu machen. Es ist daher wichtig, dass TenneT als Übertragungsnetzbetreiber in den Niederlanden und in einem Teil Deutschlands über eine starke Kapitalausstattung verfügt, um sicherzustellen, dass diese ehrgeizige Investitionsagenda rechtzeitig umgesetzt wird. Durch die Entwicklung eines gemeinsamen Ansatzes können Deutschland und die Niederlande gemeinsam an der Schaffung eines erschwinglichen und nachhaltigen Stromnetzes arbeiten, das die Versorgungssicherheit für die Verbraucher gewährleistet.“