Mit der neuen Biodiversitätsstrategie die die EU-Kommission am vergangenen Mittwoch, 20. Mai,  angenommen hat ( wir berichteten  auch  gestern bereits ausführlich , s. unten) sollen die Hauptursachen für den Verlust an biologischer Vielfalt in Angriff genommen werden, wie etwa die nicht nachhaltige Nutzung von Land und Meer, der Raubbau an natürlichen Ressourcen, die Umweltverschmutzung und invasive gebietsfremde Arten.

"...ein zentrales Element des Aufbauplans der EUt .....Ursula von der Leyen, bild bundesr. Guido Bergmann
“…ein zentrales Element des Aufbauplans der EU …..Ursula von der Leyen, bild bundesr. Guido Bergmann

Die inmitten der COVID-19-Pandemie angenommene Strategie ist ein zentrales Element des Aufbauplans der EU, so auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie ist von entscheidender Bedeutung, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber künftigen Pandemien zu stärken oder deren Ausbruch zu verhindern, und um unmittelbare Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten für die Wiederherstellung der EU-Wirtschaft zu schaffen, schildert die Kommission.  Sie zielt auch darauf ab, Erwägungen zur biologischen Vielfalt zu einem wichtigen Bestandteil der Gesamtstrategie der EU für wirtschaftliches Wachstum zu machen….

Es werden konkrete Schritte vorgeschlagen, um die biologische Vielfalt Europas bis 2030 auf den Weg der Erholung zu bringen, einschließlich der Umwandlung von mindestens 30 Prozent der europäischen Land- und Meeresgebiete in wirksam bewirtschaftete Schutzgebiete. Ziel ist es, auf den bestehenden Natura-2000-Gebieten aufzubauen und sie durch nationale Schutzgebiete zu ergänzen, wobei ein strenger Schutz von Gebieten mit sehr hohem Biodiversitäts- und Klimawert sichergestellt werden muss. Außerdem sollen mindestens 10 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche wieder mit Landschaftselementen mit großer Vielfalt gestaltet werden.

Die zum Schutz, zur Wiederherstellung und zur nachhaltigen Nutzung der Natur vorgesehenen Maßnahmen werden den lokalen Gemeinschaften wirtschaftliche Vorteile bringen und nachhaltige Arbeitsplätze sowie nachhaltiges Wachstum schaffen. Aus verschiedenen Quellen (darunter EU-Gelder sowie nationale und private Gelder) werden Mittel in Höhe von jährlich 20 Mrd. Euro für die biologische Vielfalt bereitgestellt.

Strategie „Vom Hof auf den Tisch“

Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ soll den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem ermöglichen, in dem die Ernährungssicherheit und der Zugang zu gesunden Lebensmitteln, die von einem gesunden Planeten stammen, gewährleistet werden. Sie wird den ökologischen und klimatischen Fußabdruck des EU-Lebensmittelsystems verringern und dessen Widerstandsfähigkeit stärken, die Gesundheit der Bürger schützen und die Existenzgrundlage wirtschaftlicher Akteure sichern.

Zielvorgaben

Es werden konkrete Ziele für die Umgestaltung des Lebensmittelsystems der EU festgelegt,

"".Verringerung des Einsatzes von Düngemitteln um mindestens 20 Prozent,..  ...Bauernprotest schon im Sommer erlebte Wirtschaftsminister Peter Altmaier .Er musste  herbe Kritik einstecken..;  Bild Umwelt. u. Energie-Rep.
“…Verringerung des Einsatzes von Düngemitteln um mindestens 20 Prozent,.. …Bauernprotest … schon im  vergangenen Sommer von Wirtschaftsminister Peter Altmaier erlebt  ..; Bild Umwelt. u. Energie-Rep.

einschließlich

  • einer Verringerung des Einsatzes und des Risikos von Pestiziden um 50 Prozent,
  • einer Verringerung des Einsatzes von Düngemitteln um mindestens 20 Prozent,
  • einer Verringerung des Verkaufs von antimikrobiellen Mitteln für Nutztiere und Aquakultur um 50 Prozent sowie
  • des Ziels einer ökologischen Bewirtschaftung von 25 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen.

Ferner werden ehrgeizige Maßnahmen vorgeschlagen…

Um die Lebensmittelindustrie dazu anzuhalten, gesunde und nachhaltige Lebensmittel anzubieten, wird die Kommission eine obligatorische Nährwertkennzeichnung auf der Packungsvorderseite vorschlagen und Initiativen zur Förderung der Neuformulierung von Lebensmitteln anregen, unter anderem durch die Erstellung von Nährwertprofilen zu dem Zweck, die Bewerbung von Lebensmitteln mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt (durch nährwert- oder gesundheitsbezogene Angaben) einzuschränken.

Sie wird auch in Erwägung ziehen, eine Ausweitung der obligatorischen Ursprungs- oder Herkunftsangabe auf bestimmte Erzeugnisse vorzuschlagen, und dabei die Auswirkungen auf den Binnenmarkt in vollem Umfang berücksichtigen.

…eine wichtige internationale Komponente

Die beiden Strategien haben auch eine wichtige internationale Komponente. Die Biodiversitätsstrategie bekräftigt die Entschlossenheit der EU, bei der Bewältigung der globalen Biodiversitätskrise mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Kommission wird auf der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt im Jahr 2021 alle außenpolitischen Instrumente und internationalen Partnerschaften mobilisieren, um zur Entwicklung eines neuen, ehrgeizigen, globalen Biodiversitätsrahmens der Vereinten Nationen beizutragen. Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ zielt darauf ab, in enger Kooperation mit unseren internationalen Partnern einen globalen Übergang zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen zu fördern.

Beide Strategien billigen

Die Kommission ersucht das Europäische Parlament und den Rat, diese beiden Strategien und ihre Verpflichtungen zu billigen. Alle Bürger und Interessenträger sind dazu eingeladen, sich an einer breiten Diskussion zu beteiligen …

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: EU-Biodiversitätsstrategie:… auch Einsatz von Pestiziden halbieren …