Die Deutsche Flugsicherung (DFS) und das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) nutzen in Zukunft die überarbeitete Bewertungsmethode aus dem Projekt „Wechselwirkung von Windenergieanlagen und terrestrischer Navigation/Radar“ (WERAN plus) der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), verkündete freudig Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbands WindEnergie (BWE) die Anwendung der neuen Bewertungsmethode. Weiter kommentierte er am vergangenen Mittwoch, 13. Mai, dazu:  „Dank der Methoden aus dem WERAN plus-Projekt kann die systematische Überbewertung möglicher Störungen und daraus folgender Abstände endlich faktenbasiert korrigiert werden. So ist ein Ausgleich zwischen den berechtigten Belangen der Flugsicherung und dem Ausbau der Windenergie möglich.“

"..„Dank der Methoden aus dem WERAN plus-Projekt..."; Wolfram Axthelm
“..„Dank der Methoden aus dem WERAN plus-Projekt…”; Wolfram Axthelm

Bei dem WERAN plus-Projekt wurden mittels drohnenbasierter Vor-Ort-Messungen und numerische Vollwellensimulationen die Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) untersucht. Auf dieser Grundlage wurde die von der DFS entwickelte Berechnungsformel in Zusammenarbeit mit der PTB weiterentwickelt und angepasst.

Sie wird jetzt durch die DFS übernommen und in Windenergieprojekten ab dem 01. Juni diesen Jahres  angewandt. Eine  Branchenumfrage hatte 2019 gezeigt, dass mehr als 1.000 Windenergieanlagen mit 4.800 MW Leistung derzeit nicht realisiert werden, weil ihnen der Einfluss auf Flugnavigationsanlagen

 "...so ist ein Ausgleich zwischen den berechtigten Belangen der Flugsicherung und dem Ausbau der Windenergie möglich....  ..., ? Bild U+ E
“…so ist ein Ausgleich zwischen den berechtigten Belangen der Flugsicherung und dem Ausbau der Windenergie möglich…. …, ? Bild U+ E

entgegengehalten wird. Ein Teil dieser Projekte sollte jetzt realisiert werden können.

„Das ist ein wichtiger erster Schritt, um die Blockade vieler gut geeigneter Flächen für die Windenergie zu beenden“, hofft  Axthelm. Er fordert aber auch jetzt müsse der zweite Schritt erfolgen: Deutschland leiste sich mit 15 Kilometern einen Prüfradius um die Drehfunkfeuer, „…der international einmalig ist. Der Radius muss mindestens auf den international üblichen Maßstab von zehn Kilometern herabgesetzt werden”, so Axthelm.

Und dann erklärt er nüchtern weiter: „Mit der Nutzung der WERAN plus-Methode wird erst ein kleiner Teilaspekt der  Aufgabenliste Wind an Land des BMWi erfüllt. Wir hoffen, dass nun weitere Aufgaben abgearbeitet werden, um den Ausbau der Windenergie voranzutreiben.“