Im April hat der Weltölmarkt nach Angaben der russischen Regierung den bisher heftigsten Nachfrageeinbruch aller Zeiten erlebt. Laut dem stellvertretenden Energieminister Pawel Sorokin ist der Tagesbedarf an Erdöl bisher noch nie so steil nach unten gegangen, teilte Sorokin auf dem Youtube-Kanal der russischen  Roscongress-Foundation  mit wie die von Moskau gesteuerte  Nachrichten-Agentur Sputnik-news gestern, Mittwoch, 06. Mai berichtete.

„In diesem Jahr wurden wir mit einer beispiellosen Situation konfrontiert…;bild alexey Druzhinin

„In diesem Jahr wurden wir mit einer beispiellosen Situation konfrontiert: Im April brach die Tagesnachfrage mitunter um knapp 30 Millionen Barrel ein“, beklagte  neue die Lage.  „Das entspricht einem 30-prozentigen Rückgang des Bedarfs an Erdöl und Ölprodukten“, konstatierte er weiter.

Einen derart starken Einbruch habe es bisher noch nie gegeben, „weder in einer Pandemie noch in einem Krieg noch in Wirtschaftskrisen“, so der Vizeminister. Ende April hatte der russische Präsident, Wladimir Putin, von „dramatischen Schwankungen der Konjunktur auf dem globalen Energiemarkt“ gesprochen. Wir, Umwelt- und Energie-Report haben berichtet, s. unten.

„Es ist wirklich so, dass das vorher noch nie passiert ist, es ist wahr. Ich habe einige Ihrer öffentlichen Aussagen gesehen und stimme zu: Das ist nie passiert“, hatte  Putin  bei einer Video- Schalte mit Energieminister Alexander Nowak und Leitern russischer Energieunternehmen bekräftigt.

Die Covid-19-Pandemie hatte angesichts der fallenden Nachfrage nach Rohstoffen auch einen rekordmäßigen Ölpreisrutsch verursacht. Zudem beeinflusste der ausbleibende Deal der im Verbund Opec+ vereinten ölfördernden Länder die Märkte negativ.

Erst Mitte April konnten sich die führenden Ölproduzenten auf eine neue Förderbremse einigen, die allerdings nur zu einer kurzzeitigen Stabilisierung führte: Die Ölpreise setzen ihre Talfahrt fort. Vor diesem Hintergrund rechnen die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und die Internationale Energieagentur mit einem Rekordtief bei der Rohöl-Nachfrage in diesem Jahr.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht:

Ölpreisverfall: “… kein Grund für allzu negative Einschätzungen ….!!!!”