Die Grande Nation Frankreich steigert   das Atomrisiko in Europa, erklärte die Grüne Sylvia Kotting-Uhl, Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Umwelt- Natur- und nukleare Sicherheit im Bundestag am gestrigen Sonntag, 28. Juni, anlässlich der Abschaltung des französischen Pannenreaktors Fessenheim , ältestes und eines der gefährlichsten Atomkraftwerke Europas vom Netz.

"Die Grande Nation Frankreich steigert das Atomrisiko in Europa..."; Sylvia Kotting-Uhl
“Die Grande Nation Frankreich steigert   das Atomrisiko in Europa…”; Sylvia Kotting-Uhl

Damit nehme  das Risiko eines Atomunfall an der deutschen Grenze zwar deutlich ab., aber eine vollständige Entwarnung bedeute das nicht, erklärte  die Grüne  und verwies darauf: „Die stark strahlenden Brennelemente müssen noch für mindestens drei Jahre vor Ort ständig gekühlt werden. Für den langwierigen Rückbau nur wenige Kilometer von Freiburg entfernt, ist es unablässig, das Land Baden-Württemberg und die Anwohnerinnen und Anwohner einzubinden. Zudem sollte Frankreich seine Pläne eines AKW-Recyclinghofes in Fessenheim beerdigen, die lange und gefährliche Atomtransporte durch das gesamte Land zur Folge hätten.“

Kotting-Uhl verwies auch darauf es sei  zu befürchten, dass die Abschaltung von Fessenheim sich als Einzelfall der Atomnation erweisen werde. Statt konsequent auf saubere Alternativen zu setzen, treibe Frankreich seine unverantwortliche Energiepolitik weiter voran. Die versprochene Reduzierung des Anteils der Atomkraft am französischen Energiemix lasse weiter auf sich warten. Schlimmer noch warnt die Grünen-Politikerin: „Stattdessen verlängerte die Regierung im vergangenen Jahr die Laufzeit von 70 Prozent ihrer Atommeiler über die vom Hersteller veranschlagten 40 Jahre – das Unfallrisiko in Europa wird damit immens erhöht. Trotz des finanziellen und technischen Destasters um den AKW-Neubau in Flamanville versucht Frankreich den Export der EPR-Technologie nach Polen anzustoßen und kämpft auf EU-Ebene für ein grünes Siegel für Atomkraft. Die Grande Nation steigert so das Atomrisiko in Europa.“

Und dann fordert sie von Berlin: „Die Bundesregierung muss ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umsetzen und bei der Reaktorsicherheit in Europa dauerhaft Einfluss ausüben. Das betrifft unter anderem das als Sicherheitsrisiko eingestufte AKW Cattenom an der Grenze zum Saarland. Die nur einen Tag nach der Abschaltung von Fessenheim beginnende deutsche EU-Ratspräsidentschaft verleiht der Bundesregierung genügend Autorität, um den Atomausstieg in Europa voranzubringen.