Proteste bei der RWE-Hauptversammlung: “…weiterhin ein führender Atomkonzern…!”
Begleitet von zahlreichen Anti-Atom- und Umweltdemonstrationen hielt die RWE AG am vergangenen Freitag, 26. Juni, ihre virtuelle Hauptversammlung ab. Der Energieversorger ist Deutschlands Kohlekonzern Nummer eins. Und RWE ist noch immer Europas größter CO2-Emittent.
Noch immer läuft die Beweisaufnahme durch das Oberlandesgericht (OLG) Hamm um zu prüfen, ob die von RWE produzierten CO2-Emissionen zum Teil ursächlich sind für das Abtauen eines Gletschers in Peru. Das Schmelzwasser bedroht ein Haus am Fuße des Gletschers in dem der Bergbauer der peruanische Bauer Saúl Luciano Lliuya auch wohnt. (Umwelt und Energie-Report hat immer wieder berichtet, s. unten)
Obwohl Konzernchef Rolf Martin Schmitz auf dieser Hauptversammlung quasi einen neuen Konzern präsentiert, weil er nach dem Deal mit Eon ein starker Spieler bei erneuerbaren Energien geworden ist, wie auch das Handelsblatt konstatiert, begannen die Demonstrationen bereits am Freitag um 9 Uhr vor der neuen RWE-Zentrale an der Altenessener Straße in Essen.
Akteure des Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen sowie des Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland traten ebenso auf wie die Gastrednerin Alexandra Koroleva, Co-Vorsitzende der russischen Umweltorganisation Ecodefense, die Uranmüllexporte von Gronau nach Russland sowie den Import von Steinkohle aus dem russischen Kuzbass kritisieren.
Alle Aktionisten warfen dem Konzern vor: “RWE ist weiterhin ein führender Atomkonzern. Die AKW in Lingen und Gundremmingen kommen mittlerweile deutlich in die Jahre und müssen deshalb aus Sicherheitsgründen sofort vom Netz. Die Fortsetzung der Urananreicherung in Gronau führt zudem zum Neubau und Weiterbetrieb von Atomkraftwerken weltweit – die Uranmüllexporte nach Russland schieben das Atommüllproblem kostengünstig an den Ural ab, damit die Urenco-Dividende für RWE und EON erhalten bleibt. Der Import von umweltschädlicher Steinkohle aus Sibirien ist sehr schlecht für die Menschen vor Ort und das Klima. RWE muss endlich umdenken und Verantwortung für die selbstgeschaffenen Probleme übernehmen,” so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.“
Konkret listeten die Aktionisten auf: RWE betreibe das alternde AKW Lingen sowie die Kohlekraftwerke Ibbenbüren und Hamm. „Zudem ist RWE an der Urananreicherungsanlage Gronau beteiligt und bezieht Kohlestrom aus Datteln IV. Damit ist RWE auch im Münsterland und Emsland einer der führenden Produzenten von klimaschädlichem CO2 sowie von großen Mengen an Atommüll.“
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Peruanischer Bauer: RWE rügt Beweisbeschluss des Gerichts
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