Die jüngsten Bauernproteste spielten auch bei der Regierungspressekonferenz in Berlin am Montag, 15. Juni, eine Rolle. Im Fokus stand dabei die Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Wir wollen so lange bleiben, bis Frau Schulze mit uns spricht“, hatten die Landwirte bei ihren Protesten immer wieder skandiert. Konkret ging es um Vorwürfe von Schulze , die Bauern seien die Hauptschuldigen für den Rückgang der Artenvielfalt auf Äckern und Feldern. Die Landwirte wollen aber  das “permanente Bauern-Bashing”, wie sie es von ihren Vertretern formulieren lassen,  nicht mehr auf sich sitzen lassen. Sie wollen ihren Beitrag zum Artenschutz beitragen und Gespräche mit der Ministerin haben

Schön, dass Sie fragen; das gibt mir die Gelegenheit,
Schön, dass Sie fragen; das gibt mir die Gelegenheit,

In Berlin, während der  Regierungspressekonferenz,  wollte ein Journalistenkollege vom Sprecher des Umweltministeriums, Nikolai Fichtner,  wissen: „Frage: Es gibt aktuell in Berlin und schon länger in Nordrhein-Westfalen Mahnwachen von Landwirten unter dem Motto „Svenja, wir warten“, die sich gegen die Pauschalvorwürfe der Ministerin in Sachen Umwelt- und Naturschutz richten. Ist die Ministerin da zum Dialog bereit? Wird sie Vertreter der Protestierenden treffen?“

Fichtner zeigte sich gleich offen und erklärte: „Schön, dass Sie fragen; das gibt mir die Gelegenheit, dazu Auskunft zu geben, weil einige Behauptungen, die dort kursieren, nicht richtig sind.

Die Bundesumweltministerin ist schon seit Monaten im Austausch, es gab bisher einige Treffen mit Landwirtschaftsverbindung. Sie kann sich natürlich nicht mit jedem Landwirt einzeln treffen, aber sie trifft sich mit Repräsentanten. Da gibt es den Vorwurf, die Ministerin hätte mit Blick auf den Bericht zur Lage der Natur Pauschalvorwürfe gegen Landwirte gemacht. Wenn Sie einmal in das Inhaltsverzeichnis dieses Berichts schauen, werden Sie sehen, dass das mitnichten der Fall ist. Es gibt da ein ganz differenziertes Bild. Natürlich hat die Landwirtschaft einen Anteil an Problemen; aber natürlich haben auch andere Punkte einen Anteil an der schwierigen Lage der Natur, zum Beispiel der Flächenverbrauch oder die Lichtverschmutzung. Insofern bleiben wir dialogbereit.“

In einem Bericht zur Lage der Natur jüngst soll Svenja Schulze konstatiert haben, dass  das Artensterben auf landwirtschaftlichen Nutzflächen unvermindert anhält, t – und dafür die industrielle Landwirtschaft verantwortlich gemacht. Die Landwirte wehren sich gegen diese Darstellung und betonten, nicht sie allein seien für den Rückgang der Artenvielfalt verantwortlich. Inzwischen ist auch schon mal der Rücktritt der Ministerin gefordert worden.