In  Berlin bei Bundesumweltministerin Svenja Schulze haben sich gestern, Mittwoch 24. Juni, zentrale Akteure von Verbänden, Ländern, Kommunen und Wissenschaft beim zweiten Runden Tisch Insektenschutz über die Ursachen des Insektenrückgangs und die erforderlichen Gegenmaßnahmen ausgetauscht. Umwelt- und Energie-Report hatte am selben Tag über Bauernproteste gegen die Ministerin berichtet: „Svenja .. wir warten…!!!“ (s. unten) Konkret geht es bei  den Protesten  um Vorwürfe von Schulze , die Bauern seien die Hauptschuldigen für den Rückgang der Artenvielfalt auf Äckern und Feldern.

"...Ursachen für das Insektensterben sind sehr vielfältig...; Svenja Schulze , bild steffen kugler bundesr.
“…Ursachen für das Insektensterben sind sehr vielfältig…; Svenja Schulze , bild steffen kugler bundesr.

Landwirten geht   das “permanente Bauern-Bashing”, wie sie es von ihren Vertretern formulieren lassen, aufs Gemüt, sie wollen es  nicht mehr auf sich sitzen lassen. „Sie wollen ihren Beitrag zum Artenschutz beitragen“ und Gespräche mit der Ministerin haben

Der Runde Tisch, den wir eingangs beschrieben haben, findet zweimal jährlich statt und ist Teil des Aktionsprogramms Insektenschutz (API) der Bundesregierung, mit dem die Ursachen für das Insektensterben umfassend angegangen werden, heißt es in einem Statement des BMU dazu. Neben Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner nahmen an dem Treffen hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden teil, keine einzelne Landwirte, unter anderem auch der Vereinigung “Land schafft Verbindung”.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze formulierte, wie es auch ihr Sprecher Nikolai Fichtner zuvor  während der Regierungspressekonferenz am 15. Juni formuliert hatte, wir hatten berichtet, sunten: “Die Ursachen für das Insektensterben sind sehr vielfältig. Wirksamer Insektenschutz muss daher auf vielen verschiedenen Ebenen ansetzen: Handlungsbedarf besteht nicht nur in der Landwirtschaft und auf den Agrarflächen, sondern auch in der Stadt und auf den Grünflächen. Was hilft, ist nicht nur die Ausweitung von Pflanzen- und Biotopschutz, sondern auch weniger Lichtverschmutzung. Nötig sind neben gezielt

Insekten spielen für das Funktionieren von Ökosystemen Julia Klöckner,(r.) hier im Gespräch mit Svenja Schulze (l.) bild Steffen kugler
Insekten spielen für das Funktionieren von Ökosystemen eine zentrale Rolle …; Julia Klöckner,(r.) hier im Gespräch mit Svenja Schulze (l.) bild Steffen kugler

eingesetzten Finanzmitteln auch Forschung und neue Lösungen für den Insektenschutz. Wir brauchen dringend eine Trendumkehr beim Rückgang der Insekten und ihrer Artenvielfalt. Das gelingt nur gemeinsam. Deshalb ist mir der fortlaufende Dialog mit allen für den Insektenschutz zentralen Akteuren wichtig.”

Insekten spielen für das Funktionieren von Ökosystemen als integraler Bestandteil der biologischen Vielfalt eine zentrale Rolle. Das Ziel des Aktionsprogramms Insektenschutz ist es daher, dass es wieder mehr Insekten gibt und sich der Bestand bedrohter Insektenarten wieder erholt.

Die hierfür erforderlichen Gesetzesänderungen, die sich aus dem Aktionsprogramm Insektenschutz ergeben, sollen in einem Insektenschutzgesetz gebündelt und zeitnah auf den Weg gebracht werden. Als Artikelgesetz soll  das Insektenschutzgesetz Regelungen enthalten gegen Lichtverschmutzung, zur Ausweitung des Biotopschutzes zum Beispiel auf artenreiches Grünland und Streuobstbestände, für Gewässerabstände bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sowie zur Stärkung der Landschaftsplanung.

Beim zweiten Runden Tisch Insektenschutz ging , laut BMU-Sprecher,  neben dem Ausblick auch um eine Zwischenbilanz bereits umgesetzter Maßnahmen aus dem Aktionsprogramm Insektenschutz: So wurde zur Unterstützung der Landwirtschaft ein Sonderrahmenplan für den Insektenschutz in der “Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz” (GAK) eingerichtet. Schon ab diesem Jahr unterstützt der Bund Insektenschutz in der Agrarlandschaft mit 50 Millionen Euro pro Jahr. Im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt sind bereits erste Themen-Projekte angelaufen, zum Beispiel der Wettbewerb für insektenfreundliche Kommunen. Insgesamt fließen in den nächsten sechs bis acht Jahren 60 Millionen Euro über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt in den Insektenschutz. Auch das Förderprogramm Auen ist erfolgreich gestartet. Die Konzeption des im API vorgesehenen bundesweiten Insektenmonitorings ist so gut wie abgeschlossen, Basismodule werden bereits in einigen Ländern

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “Svenja … wir warten…!!!”