„Die Anhebung der Ausbauziele für Windenergie auf See auf 20 GW bis 2030 bzw. 40 GW bis 2040 ist ein wichtiger Schritt für das Erreichen der Klimaziele. Denn sie schafft den Unternehmen Planungssicherheit und fördert damit Investitionen. Planungssicherheit ist gerade aufgrund der langen Realisierungszeiten von Offshore-Projekten von zentraler Bedeutung“,  erklärte Kerstin Andreae, Vorsitzende des Bundes- der Energie- und Wasserwirtschaft  (BDEW) anlässlich der gestrigen Entscheidung des  Bundeskabinettes am Mittwoch die gesetzliche Grundlage für einen stärkeren Ausbau der Windenergie in Nord- und Ostsee. Sie verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass „die aktuelle Projektlaufzeit eines Offshore-Netzanbindungssystems beispielsweise sich auf durchschnittlich elf Jahre beläuft.“

"..."...ein wichtiger Schritt für das Erreichen der Klimaziele...!" . "
“…”…ein wichtiger Schritt für das Erreichen der Klimaziele…!” . ” Kerstin Andreae

Sie verwies aber auch darauf, das Ziel der Bundesregierung für 2040 „erscheint sehr ambitioniert und setzt einen durchschnittlichen Zubau von 2.000 MW pro Jahr ab 2030 voraus. Dieser kann nur gelingen, wenn die Planungs- und Investitionsbedingungen entsprechend angepasst werden.“

Doch lehnt der BDEW die dazu im Gesetzentwurf vorgeschlagene Einführung einer so genannten 2. Gebotsrunde allerdings „entschieden ab“. Sie würde die Risiken für Investoren erhöhen und in der Folge die volkswirtschaftlichen Kosten der Offshore-Windenergie steigern. Das Modell gefährde zudem die Akteursvielfalt und damit einhergehend einen starken Wettbewerb, der zu weiteren Kostenreduzierungen führen könne.

Der BDEW sieht die Gefahr , dass der deutsche Markt im internationalen Wettbewerb an Attraktivität verliert – mit der Folge, dass Investoren zunehmend in andere Märkte ausweichen werden, die ein besseres Investitionsklima vorweisen. Sicherlich hat der Verband dabei auch die Entwicklung der lange Zeit als Vorzeigeunternehmen geltenden  Enercon  aus Ostfriesland  im Blick. Seitdem in Deutschland

Greater Gabbard (UK), bild rwe
…. dennoch: Gefahr, dass der deutsche Markt an Attraktivität verliert…; Greater Gabbard (UK), bild rwe

weniger Windräder gebaut werden, steckt Enercon in der Krise , berichtet heute wieder die Süddeutsche Zeitung in ihrem Wirtschaftsteil. (Donnerstag 04. Juni, 20) Der Turbinenbauer setze  nun auf mehr Aufträge aus dem Ausland, berichtet die SZ weiter.

Der BDEW mahnt deshalb: „Jetzt ist der Bundestag aufgefordert, den Gesetzentwurf so nachzubessern, dass die Ausbauziele erreichbar sind. Dann kann Windenergie auf See auch zur Wiederbelebung der Konjunktur beitragen.“

Der BDEW schlägt deshalb hierzu  die Einführung einer symmetrischen Marktprämie vor. Dieses Modell ist zum einen volkswirtschaftlich kosteneffizient und schafft zum anderen eine Differenzierungsmöglichkeit von Null-Cent-Geboten in zukünftigen Ausschreibungen. Damit steigert es die Realisierungswahrscheinlichkeit von bezuschlagten Geboten. Damit wird die Erreichung der Offshore-Ausbauziele deutlich realistischer.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Altmaier: Meilenstein für die Offshore-Windenergie