Thüringen bekommt ein neues Naturschutzprojekt, verkündete das Bundesumweltministerium (BMU) am vergangenen Donnerstag, 16. Juli. Im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt sollen Natura 2000-Gebiete in den Bereichen Osterland, Gotha/Ilm-Kreis, Südharz/Kyffhäuser, Unstrut-Hainich/Eichsfeld und Mittelthüringen/Hohe Schrecke j stärker miteinander vernetzt werden. Bundesumweltministerin Svenja Schulze betonte in dem Zusammenhang: “Die Natura-2000-Gebiete bilden das größte grenzübergreifende Schutzgebietsnetz weltweit – mit dem Ziel die biologische Vielfalt in Europa zu erhalten.“

Neues Naturschutzprojekt für Thüringen ...; Bild U + E
Neues Naturschutzprojekt für Thüringen …; Bild U + E

Beim neuen Thüringer Naturschutzprojekt werden laut BMU nun  artenreiche Saumstrukturen in der Agrarlandschaft neu angelegt oder ökologisch aufgewertet. Vor allem die Insektenvielfalt soll davon profitieren. “VIA Natura 2000 ‒ Vernetzung für Insekten in der Agrarlandschaft zwischen Natura 2000-Gebieten in Thüringen” wird mit rund 4,78 Millionen Euro durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit finanziert.

„Damit sich eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zwischen den einzelnen Gebieten miteinander austauschen, vernetzen und somit erhalten kann, unterstützen wir mit Projekten wie ‘VIA Natura 2000’ grüne Brücken als Verbindungselemente – in Form von artenreichen Grünstreifen am Wegesrand oder Böschungen“, so die Bundesumweltministerin.  Gerade in Agrarlandschaften, die mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands ausmachen, können solche Saumbiotope wertvolle Lebensräume für zahlreiche Arten darstellen.

In dem Zusammenhang wies BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel darauf hin : , dass blütenreiche

können solche Saumbiotope wertvolle Lebensräume für zahlreiche Arten darstellen.„
“…können solche Saumbiotope wertvolle Lebensräume für zahlreiche Arten darstellen.„ ..; Svenja Schulze, bild steffen kugler bundesrg.

Randstrukturen an Feldern und Wegen in vielen Regionen selten geworden seien. „Diese vermeintlich kleinen Flächen wie Feldraine, Wegränder, Uferrandstreifen, Gräben und Hecken sind für Insekten und viele weitere Tierarten wichtige Lebens- und Rückzugsräume, vor allem in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft. ‘VIA Natura 2000’ fördert mit der Erhaltung solcher Flächen nicht nur die Artenvielfalt in Thüringen, sondern auch Ökosystemleistungen, wie die Bestäubung und Schädlingsbekämpfung, die ebenfalls der Region zugutekommen”, so die BFN-Präsidentin.

Die Stiftung Naturschutz Thüringen setzt sich gemeinsam mit den Trägern der Natura 2000-Stationen Osterland, Gotha/Ilm-Kreis, Südharz/Kyffhäuser, Unstrut-Hainich/Eichsfeld und Mittelthüringen/Hohe Schrecke sowie der Umwelt- und Agrarstudien GmbH dafür ein, die vorhandenen Saumbiotope ökologisch zu optimieren und vor Ort neue Flächen in den Agrarlandschaften dauerhaft anzulegen. Über 15 Prozent der deutschen Landesfläche sind Teil des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 und damit streng nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt. In Thüringen machen diese Flächen knapp 17 Prozent der Landesfläche aus.