Die extremen Schadholz -Mengen zeigen, wie sehr die Folgen der Klimakrise den Wäldern zusetzen. Ein Anstieg um nahezu das Sechsfache in den vergangenen zwei Jahren – das ist Alarmstufe Rot, warnte  Harald Ebner, Sprecher der Grünen im Bundestag  für Waldpolitik am vergangenen Montag, 27. Juli.

"....Waldökosysteme müssen oberste Priorität haben..."; .Harald  Ebner, bild Grüne.
“….Waldökosysteme müssen oberste Priorität haben…”; .Harald Ebner, bild Grüne

Die Bundesregierung selbst beziffert die Kosten für eine Wiederaufforstung schon allein für die bis zum Frühjahr bekannten Schäden auf rund 1,2 Milliarden Euro. „Es ist richtig, dass der Wald dringend Hilfe braucht. Aber es reicht nicht, Geld mit der Gießkanne auszuschütten. Wir brauchen stattdessen ein klares und zielgerichtetes Waldumbaukonzept, und wir brauchen konsequenten Klimaschutz“, fordert Ebner.  Aber: Trotz vieler Worte liefere die Bundesregierung gerade hier nach wie vor nicht. Das forciere das extreme Ausmaß an Waldschäden und gefährde die Zukunft unserer Wälder – „während Ministerin Klöckner ihre Waldhilfen feiert“, so Ebners Fazit und er konstatiert weiter: „Das ist das Gegenteil von strukturierter Waldpolitik.“

Der Grünen-Politiker fordert die Stärkung der Waldökosysteme müsse oberste Priorität haben, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder zu erhöhen – für den Naturschutz und für die Waldnutzung. Alle Waldhilfen müssten an eine klare ökologische Ausrichtung der Waldbewirtschaftung gebunden werden. Dazu gehörten eine Baumvielfalt mit überwiegend heimischen Arten, bodenschonende Ernteverfahren sowie Mindestanteile für im Wald verbleibende Biomasse. Bei den bisherigen Waldhilfen fehlten solche klaren Vorgaben bislang weitgehend. „Damit droht eine Wiederholung alter Fehler wie Monokulturen, die zur jetzigen Waldkrise beigetragen haben“, hält Ebner der Bundesregierung weiter vor.

Ebner fordert auch Maßnahmen zur Entlastung des Holzmarktes. Aus seiner Sicht  fehlt eine umfassende Holzbau-Förderstrategie der Bundesregierung. Weiter moniert er es gebe immer noch unfaire Steuervorteile zugunsten fossiler Rohstoffe wie Erdöl zur stofflichen Nutzung als Kunststoffe. „Das bedeutet einen klaren Wettbewerbsnachteil für Holz und andere nachwachsende Materialien. Eine Verbrennung von Schadholz kann nur dann akzeptabel sein, wenn bestehende Kraftwerkskapazitäten mit Abwärmenutzung eingesetzt werden. Sonst entstehen Fehlanreize zur Übernutzung von Wäldern“, bilanziert der Grünen-Politiker.