Einzelne blütenreiche Flächen reichen nicht aus, um die biologische Vielfalt wirkungsvoll zu fördern und dauerhaft zu schützen, verkündete das Bundesumweltministerium (BMU) am vergangene Montag, 17. August, und verwies in dem Zusammenhang darauf, dass  der Main-Kinzig-Kreis im Projekt “Main.Kinzig.Blüht.Netz.” zusammen mit dem örtlichen Landschaftspflegeverband deutlich mehr Flächen insektenfreundlicher gestalten und miteinander vernetzen will. Und einen Tag später verkündete Ministerin Svenja Schulze, dass man aber auch diese Insekten kennen müsse und dafür gebe es auch ein neues Projekt, auf das gehen wir weiter unten ein.

"...deutlich mehr Flächen insektenfreundlicher gestalten ...!"... ; bild nabu
“…deutlich mehr Flächen insektenfreundlicher gestalten …!” bild nabu

Die Kommunen im  Main-Kinzig-Kreis wie auch weitere Akteure, die Flächen bewirtschaften und verwalten, erhalten hierfür, so das BMU,  eine umfassende Beratung und werden bei der Umsetzung begleitet. Parallel dazu werden Interessierte zu “Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern für die Insektenvielfalt” ausgebildet. Das Vorhaben ist im Juli 2020 gestartet und wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt bis Dezember 2025 durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des BMU in Höhe von 1,1 Millionen Euro gefördert.

“Gerade in den Kommunen brauchen wir mehr Insektenvielfalt“, konstatierte  Ministerin Svenja Schulze  anlässlich der Vorstellung des Projektes. Das Projekt ‘Main.Kinzig.Blüht.Netz.’ zeige, „…wie wir Lebensräume für Insekten hier gezielt schützen, entwickeln und vernetzen können. Es soll den Insektenschutz als Grundgedanken in den Kommunen im Landkreis, in ihren Bau- und Betriebshöfen verankern.“

Aber dann erklärte sie einen Tag später anlässlich der Vorstellung eines quasi ergänzenden Projektes

noch zu wenige Menschen, die sich mit der genauen Bestimmung von Arten, insbesondere der artenreichen Gruppe der Insekten, auskennen
noch zu wenige Menschen, die sich mit der genauen Bestimmung von Arten, insbesondere der artenreichen Gruppe der Insekten, auskennen…; Svenja Schulze (links) und beate Jessel

auch: „Wichtig ist, dass diejenigen, die öffentliche Grünflächen bewirtschaften, tatsächlich wissen, was man für mehr Insektenvielfalt tun kann. Oft genügen schon kleine Änderungen bei der Pflege, um diese Flächen ohne hohen finanziellen Aufwand insektenfreundlicher zu gestalten”, Die Ministerin und BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel hatten sich am Dienstag, 18. August, bei einem Besuch in Münster ein Bild von den ersten Aktivitäten des Projekts “KennArt” gemacht. Das Projekt ist eine neue bundesweite Initiative der NABU-Naturschutzstation Münsterland und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zur Ausbildung von Artenkennerinnen und Artenkennern. Das BMU fördert “KennArt” seit April 2020 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Bis März 2026 stehen dafür rund 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) begleitet das Projekt inhaltlich.

Bundesweit gibt es, aus Sicht der Experten  … noch zu wenige Menschen, die sich mit der genauen Bestimmung von Arten, insbesondere der artenreichen Gruppe der Insekten, auskennen. Die Ministerin konstatierte deshalb: „Genau diese Fachleute brauchen wir aber, um gezielt Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt und gegen das Insektensterben zu entwickeln und umzusetzen.“