Der „Goldene Geier“ der Deutsche Umwelthilfe (DUH) ging dieses Jahr an die Daimler AG für den  Stadtgeländewagen Mercedes GLS vom Stuttgarter Autohersteller.  Bei der Online-Abstimmung ging es um den  ökologisch unsinnigsten SUV.

".„aufhören, nach dem Diktat der deutschen Autobauer Verkehrspolitik zu betreiben.... .".;Barbara Metz
“…. aufhören, nach dem Diktat der deutschen Autobauer Verkehrspolitik zu betreiben…. ”  ; Barbara Metz

Anlässlich des Abstimmungsergebnisses am vergangenen Mittwoch, 12. August,  forderte  die DUH den  Stuttgarter Autohersteller Daimler auf, auch angesichts seiner verheerenden CO2-Durchschnittswerte bei Neuzulassungen, das SUV-Wettrüsten zu beenden und Fahrzeuge wie den monströsen Mercedes GLS nicht weiter zu verkaufen.

Gerade die besonders großen Stadtgeländewagen sind, wie die DUH noch mal betonte, extrem klimaschädlich und passen nicht in unsere Städte. Den Preis übergab die Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin, Barbara Metz, am Mittwoch  vor der Konzernzentrale der Daimler AG in Stuttgart. Den Preis nahm ein Daimler-Vertreter der Werkschutzleitung heute Vormittag an der Konzernzentrale in Stuttgart entgegen. Ein Vertreter der Konzernspitze war auch auf Nachfrage nicht bereit, sich der Diskussion zu stellen, bedauerte die DUH. Ein Sprecher des Konzerns erklärte später: „Die Argumentation der Umwelthilfe ist für uns nicht nachvollziehbar,  ebenso wie die Preiswürdigkeit unseres Fahrzeugs.“
Der Mercedes GLS hat sich laut der Umwelthilfe, gegen vier weitere Nominierte durchgesetzt. Die neueste AMG-Version des 5,21 m langen und 2,16 m breiten Monster-SUV ist bereits leer 2,6 Tonnen schwer und hat 634 PS. Selbst auf dem Prüfstand verbraucht er 11,9 Liter Benzin/100 km und emittiert damit 288 g CO2/km – dreimal so viel wie der aktuell gültige CO2-EU-Flottengrenzwert für

Der "Goldene Geier" für Daimler, ... bild: Stefan Wieland duh
Der “Goldene Geier” für Daimler… ;bild: Stefan Wieland duh

Neufahrzeuge. Im realen Fahrbetrieb verbraucht schon das (geringer motorisierte) Vorgängermodell 19,3 Liter/100 km und stößt damit 459,3 g CO2/km aus. Das überdimensionierte Fahrzeug ist für normale Waschstraßen zu groß und muss dort mittels einer Extra-Funktion seine Räder einklappen.

Die Hersteller propagieren mit dicken Werbebudgets diese Klimakiller als angeblich unverzichtbar für den ‚urban lifestyle‘. Und all das nur, weil die Konzerne mit den hohen Gewinnmargen bei diesen Modellen kurzfristig Geld machen wollen – auf Kosten von Klima und Menschen. Wir fordern Daimler auf, das SUV-Wettrüsten mit Modellen wie dem GLS sofort zu beenden und die irreführenden Werbeaussagen zu unterlassen“, so Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH: „

Darüber hinaus fordert sie: „… die Bundesregierung muss aufhören, nach dem Diktat der deutschen Autobauer Verkehrspolitik zu betreiben. Wir brauchen ein Verbot oder eine Zulassungssteuer von mehreren zehntausend Euro bei Erstregistrierung oder Ummeldung von besonders klimaschädlichen Fahrzeugen wie übergroßen Stadtpanzern. Wir fordern außerdem, dass für übergroße Monster-SUV und Pick-Ups keine innerstädtischen Parkmöglichkeiten mehr zur Verfügung stehen.“
Ein weiterer  Nominierter für den Goldenen Geier 2020 war:

  • Audi Q7 55 TFSI e quattro: Mehr als 5,06 Meter langer, 2,21 Meter breiter, 2,53 Tonnen schwerer Plug-in-Hybrid, 340 PS, 12,7 Liter Benzin/100 km und 302 g CO2/km auf der Straße gemessen.