Die Gasnetzplanung geht aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH ) in eine komplett falsche Richtung: Statt sich auf eine Versorgung mit grünem Wasserstoff zu konzentrieren, wird fossile Infrastruktur ausgebaut – Investitionen, die die Verbraucher bezahlen, konstatierte die Vereinigung am vergangenenDienstag 25. August.

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Gasnetzbetreiber beim Klimaschutz in die Pflicht nehmen ….”; Sascha Müller-Kraenner, bild duh

In ihrer aktuellen Stellungnahme zur Gasnetzplanung fordert die DUH die Bundesregierung auf, die laufenden Planungen auszusetzen und zunächst klimapolitische Vorgaben für die Gasnetzplanung im Energiewirtschaftsgesetz zu verankern. Nur mit gesetzlich verankerten Vorgaben könne  die zuständige Behörde – die Bundesnetzagentur – eine Gasnetzplanung im Sinne der Klimaziele einfordern.
Die DUH verweist in ihrer Stellungnahme darauf, dass die deutschen (Gas-)Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) am 1. Juli 2020 den Entwurf zum Netzentwicklungsplan Gas 2020-2030 (NEP Gas) an die Bundesnetzagentur übergeben hatten Die Netzagentur  muss die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben prüfen. Die Agentur hat den Entwurf dann auch zur öffentlichen Konsultation gestellt und um Stellungnahmen bis heute, Freitag 28. August , gebeten, berichtet die DUH.
Und sie nimmt Stellung und sie  kritisiert, dass der Entwurf zum überwiegenden Teil Infrastrukturprojekte zum Transport von fossilem Gas enthält – auch für Fracking-Gas aus Flüssigerdgas-Importen (LNG-Gas) aus den USA. Klimapolitische Vorgaben, die bereits seit Jahren etwa Teil der Stromnetzplanung sind, gibt es für den Gassektor nicht. In der Folge geht die Gasnetzplanung aus Sicht der DUH in eine komplett falsche Richtung: Statt sich auf eine Versorgung mit grünem Wasserstoff zu konzentrieren, wird fossile Infrastruktur ausgebaut – Investitionen, die die Verbraucher bezahlen“, klagt die Vereinigung.
Der Bundesgeschäftsführer der DUH,Sascha Müller-Kraenner, fordert deshalb: „Die Bundesregierung muss die Gasnetzbetreiber beim Klimaschutz in die Pflicht nehmen. Wir fordern daher, den laufenden Planungsprozess zu stoppen und mit Klimaschutzvorgaben neu zu starten. Grüner Wasserstoff und die Reduktion des Erdgasverbrauchs müssen im Fokus der Gasnetzplanung stehen. Es kann nicht sein, dass die Verbraucher für eine rückwärtsgewandte fossile Infrastruktur bezahlen müssen. Das sind ökologische und ökonomische Fehlinvestitionen.“