„Die immer schlimmer werdende Klimakrise führt es uns deutlich vor Augen: Das industrielle Agrarmodell, wie es jahrelang durch Union und Bauernverband zum Nonplusultra erklärt wurde, ist mit erheblichen, drastischen Nachteilen und Gefahren für die Gesellschaft und die Landwirtschaft selbst verbunden“, konstatierte am Dienstag, 18. August,  Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik: der Grünen im Bundestag.

"...Wir brauchen eine umfassende Neuausrichtung der Landwirtschaft...!"Friedrich Ostendorf.; bild grüne ov ostendorf
“…Wir brauchen eine umfassende Neuausrichtung der Landwirtschaft…!”Friedrich Ostendorf.; bild grüne ov ostendorf

Die Zahlen, die der Bauernverband nun vorlege zeigten, dass die Ernte auch in diesem Jahr wieder unterdurchschnittlich ist, so Ostendorff und verwies darauf, dass allein  bei der Getreideernte zwei Millionen Tonnen weniger eingefahren wurden als in den vergangenen Jahren und damit fast fünf Prozent.

Hohe Ertragsschwankungen, fehlende Bodenwasservorräte und Trockenheit machten vielerorts den Anbau zu einem Vabanque-Spiel. Die Erntebilanz des DBV zeigt, laut Ostendorff,  aber auch, eine Abhängigkeit von externen Arbeitskräften und eine einseitige Ausrichtung auf Export. Die hoch konzentrierten Verarbeitungsstrukturen in der Fleischindustrie seien  ein extremes Risiko und so nicht mehr haltbar, bilanzierte der Grünen-Agrarsprecher.

Und er verweist weiter darauf, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner habe sich in der Vergangenheit hartnäckig geweigert, Impulse aus der Gesellschaft und anderen Ressorts zu berücksichtigen, wenn es um dringende benötigte Veränderungen im Agrarsektor ging. Jetzt zeige sich: Das geht zu Lasten aller – auch der konventionell wirtschaftenden Bäuerinnen und Bauern. „Wir brauchen deshalb eine umfassende Neuausrichtung der Landwirtschaft auf Qualität, lokale Vielfalt und Wertschöpfung in den Betrieben. Das geht nur mit einer radikalen Dezentralisierung von Verarbeitung und einer strikten Regionalisierung der Produktion, analysiert Ostendorff und verweist weiter darauf  das erfordere eine vielfältige, bäuerliche Agrarstruktur und eine Stärkung von direkten Erzeuger-Verbraucher-Beziehungen und lokaler Wertschöpfungsmodelle.

Die Landwirtschaft müsse endlich zukunftsfähig gestaltet werden  und den zahlreichen globalen Herausforderungen, wie etwa der Anpassung an den Klimawandel und die deutliche Reduzierung klimawirksamer und umweltschädlicher Emissionen, begegnen.