„Der Zwischenbericht ist ein erster Meilenstein auf dem Weg zu einem Endlager“, konstatierten am gestrigen Sonntag, 27. September, anlässlich der Veröffentlichung des Zwischenberichtes zur Endlagersuche der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag Anton Hofreiter und Sylvia Kotting-Uhl, Vorsitzende des Bundestag -Umweltausschusses:

„Wir haben Atomkraft immer als unverantwortbar abgelehnt..."; Sylvia Kotting-Uhl, bild Grüne
„Wir haben Atomkraft immer als unverantwortbar abgelehnt…”; Sylvia Kotting-Uhl, bild Grüne

Aus Sicht der beiden Grünen-Politiker werden nun nach dem Gorleben-Desaster erstmals potenzielle Endlagerregionen auf wissenschaftlicher Basis und nicht nach Gutdünken benannt.

Sie weisen aber auch besonders darauf hin, dass die Zwischenergebnisse aber noch keine Vorfestlegungen auf eine Region bedeuteten, sondern das Ergebnis von Auswertungen bereits vorliegender geologischer Daten für ganz Deutschland seien. Aber, so sind sie sich sicher: „Mit dem neuen Verfahren haben wir alles für eine erfolgreiche Suche vorliegen: einen wissenschaftsbasierten und überprüfbaren Prozess, der Transparenz und Bürgerbeteiligung sichert. Denn die Endlagersuche hat nur dann eine Chance, wenn die Menschen von Anfang an dabei sind“, mahnen sie.

Sie erklären aber zugleich, mit der ergebnisoffenen Suche nach einem Endlager „…betreten wir gleichwohl Neuland und es liegt in der Verantwortung aller Akteure und der Menschen in Deutschland, diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe konstruktiv anzunehmen.“  Die Fachkonferenzen als erstes Format der Bürgerbeteiligung stellten eine wichtige Bewährungsprobe für alle Beteiligten dar.
Die derzeitigen Debatten im Vorfeld zeigt aber auch en deutlich, dass nicht alle Politikerinnen und Politiker die gesamtgesellschaftliche Verantwortung der Endlagersuche begriffen hätten

" ...solche Äußerungen kontraproduktiv und verantwortungsvergessen. . Anton Hofreiter :
” …solche Äußerungen sind kontraproduktiv und verantwortungsvergessen …;” Anton Hofreiter

Welche Gesteinsformationen sich für ein Endlager eignen, entscheide nicht die Politik, sondern die Wissenschaft. In diesem Zusammenhang weisen Hofreiter und Sylvia Kotting-Uhl darauf hin die Absetzbewegungen beispielsweise des bayerischen Umweltministers bedeuteten für das wissenschaftsbasierte Verfahren nichts. Aus gutem Grund habe der Bundestag in großer Einigkeit beschlossen, „…dass politische Einzelinteressen bei der Standortsuche keinen Platz haben und die Kompetenzen auf Bundesebene gebündelt werden. „Dennoch“, so beide Grünen-Politiker, „…sind solche Äußerungen kontraproduktiv und verantwortungsvergessen. Oberstes gemeinsames Ziel muss bleiben, in einem wissenschaftsbasierten, partizipativen und transparenten Verfahren den Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für den hochradioaktiven Atommüll zu finden.
Und dann weisen sie abschließend noch mal ganz deutlich darauf hin: „Wir haben Atomkraft immer als unverantwortbar abgelehnt, unter anderem aufgrund des für viele hunderttausend Jahre strahlenden, gefährlichen Atommülls. Davon unabhängig müssen wir uns heute den Tatsachen stellen und Verantwortung übernehmen. Die Endlagersuche bietet die Möglichkeit, das Zeitalter der Atomkraft endlich abzuwickeln.“