Einen Stopp der Gas-Pipeline Nord -Stream 2 als Antwort  auf den Russland zugerechneten  Giftanschlag auf den russischen Oppositionellen  Alexej Nawalny hat Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern, Dienstag, 08. September, offen gelassen. „Ich habe mir da noch kein abschließendes Urteil gebildet“, wurde  Merkel von mehreren Teilnehmern in der ersten Sitzung der Unionsfraktion nach der Sommerpause in Berlin zitiert.

"genau hinzuhören, was die europäischen Partner sagen!" Angela Merkel , bild bundesreg Sandra Steins
“…genau hinzuhören, was die europäischen Partner sagen!” Angela Merkel , bild bundesreg Sandra Steins

Die Kanzlerin forderte demnach auch erneut eine europäische Antwort auf den versuchten Giftmord. Merkel, wurde berichtet, habe erklärt, in der EU werde Schritt für Schritt nach einer Antwort gesucht , – die sollte aber spätestens auf dem EU-Gipfel am 24. und 25. September in Brüssel beschlossen werden.

Nun betonte ausgerechnet die Bundeskanzlerin des Landes, dem immer wieder in dem Zusammenhang mit Nord-Stream 2 vorgeworfen wurde, es würde ungeachtet der Meinung vieler  EU-Staaten das Gasprojekt durchboxen: Sie rate aber dazu, genau hinzuhören, was die europäischen Partner sagten.

Auch, so wird Merkel weiter zitiert,  müsse man  nun sehen, was die russische Regierung zur Aufklärung des Falles beitrage. Russland sei Mitglied in der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) und müsse deswegen auch Beiträge zur Aufklärung leisten. Bislang habe man davon aber noch nichts gesehen.