Nun liegen erste Forschungsergebnisse für Videostreaming in HD-Qualität und weitere Cloud-Ergebnisse im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) vor.

"..Weil die Datenlage  zur Klimawirkung digitaler Infrastrukturen mehr als dürftig war...." ; Svenja Schulze , bild steffen kugler bundesr.
“…Weil die Datenlage  zur Klimawirkung digitaler Infrastrukturen mehr als dürftig war….” ; Svenja Schulze , bild steffen kugler bundesr.

Wie das UBA gestern, Freitag 11. September, nach Vorliegen einer entsprechenden Studie bekannt gab, entstehen bei Videostreaming in HD-Qualität – je nach Übertragungstechnik – unterschiedlich viel Treibhausgasemissionen. Der Anteil an den CO2-Emissionen durch die Datenverarbeitung im Rechenzentrum ist dabei mit jeweils 1,5 Gramm CO2 pro Stunde relativ gering. Entscheidend für die Klimaverträglichkeit von Cloud-Diensten wie Video-Streaming ist hingegen, mit welcher Technik die Daten von dort zu den Nutzerinnen und Nutzern übertragen werden. Dabei können je nach Art der Datenübertragung Treibhausgasemissionen in erheblichem Umfang eingespart werden. Dies zeigen, wie eingangs berichtet,  erste Forschungsergebnisse im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA).

Die geringste CO2-Belastung  entsteht demnach, wenn das HD-Video bis nach Hause über einen Glasfaser-Anschluss gestreamt wird, mit lediglich zwei Gramm CO2 je Stunde Videostreaming für Rechenzentrum und Datenübertragung. Bei Kupferkabel (VDSL) sind es vier Gramm. Bei einer Datenübertagung mit UMTS (3G) sind es hingegen 90 Gramm CO2 pro Stunde. Erfolgt die Datenübertragung stattdessen mit 5G Übertragungstechnik werden nur etwa fünf Gramm CO2 je Stunde emittiert. Nicht berücksichtigt wird bei dieser Berechnung der Stromverbrauch des Endgeräts.
Weil die Datenlage  zur Klimawirkung digitaler Infrastrukturen mehr als dürftig war, so

die Datenmengen, die uns umgeben, werden in den nächsten Jahren stetig wachsen...! Dirk Messner
“… die Datenmengen, die uns umgeben, werden in den nächsten Jahren stetig wachsen …”; .Prof Dirk Messner

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: “… arbeiten wir daran, die bestehenden Wissenslücken mit guter Forschung zu schließen. Denn: Gute Politik braucht eine gute Datenbasis. Die neuesten Erkenntnisse zeigen uns nun: Klimaverträgliches Streaming ist möglich, wenn man es richtig anstellt und den richtigen Weg zur Datenübertragung wählt. Aus Umweltsicht ist es eine gute Idee, mehr öffentliche WLAN Hotspots einzurichten, denn das ist klimafreundlicher als Streaming im Mobilfunknetz.“

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, verwies in dem Zusammenhang darauf:  „… die Datenmengen, die uns umgeben, werden in den nächsten Jahren stetig wachsen, ob vernetztes Fahren, Heimkino oder Video-Konferenzen. Daher ist es wichtig, die klimafreundlichsten Übertragungswege zu finden. Unsere Forschung zeigt, dass wir verstärkt in den Ausbau der Glasfasernetze investieren sollten. Aus Klimaschutzsicht ist auch die neue 5G-Übertragungstechnik vielversprechend.”