Wasserstoff ist nur so grün wie der Strommix, aus dem er hergestellt wird!“  Aber, so erklärte Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft der Grünen im Bundestag anlässlich der Anhörung zum Thema „Wasserstoffstrategie“ im Wirtschaftsausschuss des Bundestages  am vergangenen Montag, 26. Oktober: „Hier ist die Bundesregierung blank.“

"Hier ist die Bundesregierung blank !" ... Dr. Ingrid Nestle ; bild Stefan Kaminski
“Hier ist die Bundesregierung blank… !” Dr. Ingrid Nestle ; bild Stefan Kaminski

Die von ihr vorgeschlagenen Ausbauziele für Erneuerbare Energien im neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz reichen hinten und vorne nicht, so Ingrid Nestle. Zudem zeige sie keine Bereitschaft, die Produktion von Wasserstoff tatsächlich in die Zeiten zu legen, in denen der deutsche Strommix relativ grün ist. „Das ist keine Strategie für grünen Wasserstoff, sondern ein goldener Herbst für Kohlekraftwerke“, urteilte die Grünen-Sprecherin für Energiewirtschaft.

Die Bundesregierung kümmere sich auch  nicht um die Zukunft der Industrie. Die von ihr geplante Wasserstoff-Produktion in Deutschland reiche nicht mal für ein Viertel des dringenden Bedarfs allein von Stahl- und Chemieindustrie. „Die Industrie muss in diesem Jahr investieren und kann dies ohne Wasserstoff nicht – denn die Anlagen stehen über Jahrzehnte“, konstatiert die Grüne. Trotzdem werde die Regierung nicht müde, den Wasserstoff allen anderen Sektoren zu versprechen. Sie mache die Zukunft der Industrie von der Zahlungsbereitschaft der SUV-Fahrer abhängig – „..es ist absehbar, dass die Industrie hier den Kürzeren zieht. Denn sie steht im internationalen Wettbewerb. Der Bundesregierung scheinen die Interessen der SUV-Fahrer wichtiger als die der Industrie“, folgert Ingrid Nestle.