Unbegründete und unberechenbare Sanktionen der USA und EU verhindern die Erholung der Weltwirtschaft. Diese Auffassung äußerte der Chef des russischen Erdölkonzerns Rosneft, Igor Setschin und wurde damit am vergangenen Donnerstag, 22. Oktober, auch gleich von der von Moskau gesteuerten nachrichten-Agentur Sputnik-news zitiert, denn Setschin nannte als „ …ein krasses Beispiel“, für seine These, „ … die Situation um die Gaspipeline Nord -Stream 2.“

Rosneft- Chef, Igor Setschin: "...,nun bedarf es keiner Begründung mehr, um Sanktionen zu verhängen ...!"
Rosneft- Chef, Igor Setschin: “…,nun bedarf es keiner Begründung mehr, um Sanktionen zu verhängen …!”

„In den letzten Jahren haben die Instrumente des Sanktionsdrucks, die von den USA und der EU eingesetzt werden, ein qualitativ neues Niveau erreicht – nun bedarf es keiner Begründung mehr, um Sanktionen zu verhängen sie können fast jederzeit gegen jedes Unternehmen oder sogar gegen eine Einzelperson eingeführt werden“, erklärte Setschin beim 13. Eurasischen Wirtschaftsforum im italienischen Verona das am 22. und 23. Oktober stattfand

Quasi  als aktuelles Beispiel und Unterstützung von Setschins Aussagen berichtete Sputnik am selben Tag Washington habe auf die bestehenden Sanktionen gegen Nord-Stream 2 „…neue draufgelegt.“ Die neuen  Die Zwangsmaßnahmen richten sich demnach nicht mehr allein gegen die Spezialschiffe, die am Bau der Gaspipeline beteiligt sind, sondern auch gegen deren Ausrüster.

Wer Spezialschiffe, die am Bau von Nord-Stream 2  beteiligt sind, ausrüstet, deren Ertüchtigung finanziert oder sonst irgendwie bedient, hat seit  dem 20. Oktober dreißig Tage Zeit, dies zu unterlassen. Zuwiderhandlungen werden vom US-Außenministerium bestraft. Diese neuen Sanktionen sind eine Fortsetzung jener aus dem vergangenen Jahr. Da hatte Washington Strafmaßnahmen gegen Partnerfirmen des Energiekonzerns Gazprom gerichtet, die an der Verlegung der Pipelines Nord Stream 2 und Turkish Stream mitwirkten. Der Schweizer Offshore-Dienstleister Allseas stellte daraufhin alle Arbeiten in der Ostsee ein und zog seine beiden Rohrverleger aus dem Pipelineprojekt ab. Gazprom musste eine Alternative finden.

Moskau  verlässt sich auch auf den politischen Willen der Europäer, vor allem aber auf die wirtschaftliche Zweckmäßigkeit von Nord-Stream 2 und  betont auch immer wieder, wie wichtig die Pipeline für die

 Moskau  verlässt sich auch auf den politischen Willen der Europäer...: Präsident Wladimir Putin mit Rosneftchef Igor Setschin
Moskau  verlässt sich auch auf den politischen Willen der Europäer…: Präsident Wladimir Putin mit engstem Vertrauten: Rosneftchef Igor Setschin

Staaten Europas und ihre Energiesicherheit ist.

Der russische Gasgigant Gazprom unterstützt diese These mit neuen Lieferdaten. Die Lieferungen des Gaskonzerns nach Deutschland haben im August, September und in den ersten 20 Oktober-Tagen haben demnach das Volumen verglichen mit dem gleichen Vorjahreszeitraum überschritten. Das folgt aus einer Pressemitteilung des Energieriesen vom vergangenen Donnerstag, 22. Oktober.

Im Sputnik-Bericht dazu  heißt es weiter , es habe am Tag zuvor,am Mittwoch also,  eine Videokonferenz zwischen dem Gazprom- Chef Alexej Miller und dem Vorstandsvorsitzenden der deutschen VNG AG Ulf Heitmüller stattgefunden.

„Die Seiten diskutierten aktuelle Fragen der Zusammenarbeit. Es wurde darauf verwiesen, dass die von Gazprom im August, September und in den ersten 20 Oktober-Tagen nach Deutschland gelieferten Gasmengen die Kennziffern im gleichen Zeitraum 2019 um 30,1 Prozent, 6,4 Prozent bzw. 7,3 Prozent überschritten haben“, heißt es.

Miller und Heitmüller hätten bei der Video-Konferenz unter anderem die gemeinsame Arbeit der Unternehmen am Projekt zur Errichtung des unterirdischen Gasspeicher (UGS) „Jemgum“ im Nordwesten Deutschlands besprochen. Im August dieses Jahres wurde der Bau des UGS abgeschlossen. Der Speicher erreichte eine Projektkapazität von 900 Millionen Kubikmetern.