Die „groß angelegten Kampagnen von Lidl, Danone und Pepsi zu Einweg-Plastikflaschen aus 100 Prozent Rezyklat „ bezeichnet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) als Greenwashing.

".„„Die Lösung der Plastikmüllkrise kann nicht noch mehr Einweg-Plastik sein ...!" Barbara Metz
“Die Lösung der Plastikmüllkrise kann nicht noch mehr Einweg-Plastik sein …!” Barbara Metz

Selbst wenn Einweg-Plastikflaschen vollständig aus Rezyklat bestehen, sind sie nicht als ökologisch gleichwertig mit regionalen Mehrwegflaschen einzuschätzen, konstatiert die DUH am vergangenen Dienstag, 03. November. Da auch Mehrwegflaschen nach ihrem langen Produktleben recycelt werden, ist nach Darstellung der DUH, überraschend sicherlich für viele, Mehrweg und Recycling umweltfreundlicher als Einweg und Recycling.

Weiter erklärt die DUH Einweg-Plastikflaschen würden zudem nicht in einem geschlossenen Materialkreislauf geführt und schadeten der Umwelt. Bei jedem Recyclingvorgang von Kunststoff geht Material verloren. Der größte Teil der Einweg-Plastikflaschen geht in andere Anwendungsbereiche, wo unklar ist was mit dem Material nach der Nutzungsphase passiert. Gemäß einer aktuellen Studie der Kunststoffindustrie werden 70 Prozent der Einweg-Plastikflaschen in Deutschland aus fossil basiertem Neumaterial hergestellt.

„Pro Jahr werden in Deutschland 16,4 Milliarden Einweg-Plastikflaschen hergestellt. 70 Prozent dieser Flaschen werden aus fossil basiertem Neumaterial hergestellt und heizen den Klimawandel an“, so Barbara Metz, stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.  Dass einwegorientierte Konzerne wie Lidl, Danone und Pepsi nun versuchen, mit Imagekampagnen, diese Plastikflut als Umweltschutz zu verkaufen, bezeichnet  Barbara Metz nun als besonders dreist. Die Kampagnen seien verzweifelte

"...für die massiv wachsenden Einweg-Müllberge ..!". bild bundesr.g
„Die Lösung der Plastikmüllkrise kann nicht noch mehr Einweg-Plastik sein…!” bild bundesreg

Versuche von Einwegabfüllern, der kritischen Auseinandersetzung vieler Verbraucherinnen und Verbraucher mit den Umweltauswirkungen von Plastikmüll irgendetwas entgegenzusetzen. Die suggerierten geschlossenen Materialkreisläufe und vereinzelte Showprodukte täuschen aber nach Darstellung von Barbara Metz  nicht darüber hinweg, dass Einweg-Plastikflaschen klimaschädliche Verpackungen sind. „Die Lösung der Plastikmüllkrise kann nicht noch mehr Einweg-Plastik sein! Wer eine klimafreundliche Kaufentscheidung treffen möchte, sollte Mehrwegflaschen nutzen“, empfiehlt  Barbara Metz, dringend.

Wie die DUH  in ihrem Statement zum Thema weiter ausführte setzen nur in wenigen Flaggschiffprodukten einwegorientierte Getränkehersteller 100 Prozent Rezyklate ein. In den restlichen Plastikflaschen werden nur geringe oder gar keine Rezyklate eingesetzt. Der Durchschnittswert liegt lediglich bei 30 Prozent und ist im Vergleich zu Glas-Mehrwegflaschen gering. Für die Produktion von Weißglasflaschen werden durchschnittlich 63 Prozent und für Grünglas 80 Prozent Altglasscherben eingesetzt.