„Die Methoden die Washington gegenüber der Realisierung der Russengas- Pipeline Nord-Stream 2 anwendet  erinnern  an die Mafia!“,  erklärte der Linken Politiker Klaus Ernst Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Energie am Tag der US-Präsidentenwahl  im Gespräch mit der „Jungen Welt“ und wurde mit seinen Aussagen auch gleich von der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news zitiert.

"...Die Methoden erinnern an die Mafia...!"...; Klaus Ernst
“…Die Methoden erinnern an die Mafia…!” Klaus Ernst

„Wir wollen euch schützen, aber wenn ihr euch nicht schützen lasst, hauen wir euch den Laden kurz und klein“ – so beschreibt Klaus Ernst gegenüber  der „Jungen Welt“ die Methoden der Vereinigten Staaten im Streit um die Gasleitung. Ernst skizziert damit aber auch, was nach einem möglichen Wahlsieg Trumps,  vielleicht nach vorausgegangenem unglaublichem, bisher nie da gewesenen Demokratiedebakel, von dem neuen- alten, dann unvorstellbar gestärkten  US-Präsidenten zu erwarten ist. Fakt ist aber auch, dass auch die Demokraten bei einem möglichen Wahlsieg Joe Bidens es Deutschland und Europa in Sachen Nord-Stream 2 nicht einfach machen werden. Aber es ist eine andere Stimmungslage zu erwarten in der die Spitzen der Auseinandersetzungen nicht so scharf sein werden.

Ernst kritisierte gegenüber der „jungen welt“ aber auch nich die Rolle von Finanzminister Olaf Scholz. Dass der der US-Regierung laut Medienberichten eine Milliarde Euro angeboten haben soll, damit diese keine Sanktionen gegen Nord Stream 2 ausspricht, hält Ernst für „Duckmäusertum übelster Sorte – „wenn es denn stimmt“, ergänzte er. Den USA gehe es doch nur um die Durchsetzung der  eigenen wirtschaftlichen Interessen. „Es kann nicht sein, dass wir bei Erpressungen Schutzgeld zahlen, indem wir den US-Amerikanern Terminals für ihr Frackinggas zur Verfügung stellen, das wir sowieso nicht wollen“, konstatierte Ernst.

Das Wort „Mafia“ würde in der deutschen Öffentlichkeit vielleicht weniger Anklang finden, wenn in den USA nicht Trump, sondern die Demokraten an der Macht wären, sagte im Sputnik-Gespräch der Politologe Stanislaw Byschok von der internationalen Nichtregierungsorganisation CIS-EMO. Aber der Bundestagsabgeordnete habe durchaus einen Punkt, so der Experte:

Die Sputnik-Agentur  schiebt in ihrem Bericht auch noch, um auch eigene Moskauer Sicht zu veröffentlichen, ein Gespräch mit dem  Politologen Stanislaw Byschok von der internationalen Nichtregierungsorganisation CIS-EMO nach in dem der erklärt. „Es stimmt ja, dass die US-Regierung von der Absicht getrieben ist, beste Bedingungen für das amerikanische Flüssiggas auf dem europäischen Gasmarkt zu schaffen.“ Und gleichzeitig betont Byschok: es  bestehe für Deutschland natürlich der Bedarf, den Gasmarkt zu diversifizieren: „Daher die deutsche Unterstützung für Nord Stream 2.“ Risiken für europäische Energiekonzerne bestehen nach Einschätzung des Experten im Moment sehr wohl, „besonders, wenn Donald Trump sein Amt behält“. Dennoch: „Es ist kaum vorstellbar, was passieren müsste, damit Deutschland ein Milliardenprojekt aufgibt, das so gut wie fertig ist.“