Kokskohle ist der Stoff von gestern. Die Stahlindustrie braucht dringend grünen, auf erneuerbaren Energien basierenden Wasserstoff, um Stahl ohne schädliche Klimagase produzieren zu können“,  erklärte Staatssekretär Jochen Flasbarth am vergangenen Dienstag, 03. November, anlässlich  des diesjährigen Branchendialogs des Bundesumweltministeriums (BMU) mit der energieintensiven Industrie. Der Dialog stand unter dem Motto: “Dekarbonisierung gestalten”. Verbände und Unternehmen der Branchen Stahl, Zement, Kalk, Chemie und Nichteisen-Metalle nahmen an dem Dialog  zur  Weiterentwicklung der Dekarbonisierungspolitik, der auf Einladung des BMU stattfand, teil.

"Die Stahlindustrie braucht dringend grünen, auf erneuerbaren Energien basierenden Wasserstoff", fordert Jochen Flasbarth (l)  hier  mit seiner Ministerin Svenja Schulze, bild guido bergmann, bundesrg
“Die Stahlindustrie braucht dringend grünen, auf erneuerbaren Energien basierenden Wasserstoff”, fordert Jochen Flasbarth (l) hier mit seiner Ministerin Svenja Schulze, bild guido bergmann, bundesrg

Während  der digitalen Veranstaltung stellte der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband das Projekt “Innovationscluster Hydrogen Steel (HySteel) emissionsarme Stahlproduktion mit grünem Wasserstoff” vor. Ziel des Vorhabens ist es, eine Innovationsplattform zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland zu schaffen, um die Erzeugung von grünem Stahl voranzubringen. Es wird vom Bundesumweltministerium mit über 400 000 Euro unterstützt. „Um Dekarbonisierung langfristig zum Erfolg zu führen, müssen grüne Märkte für klimafreundliche Produkte aufgebaut werden. Wie diese Märkte der Zukunft aussehen können, stand im Mittelpunkt des Branchendialogs“, erklärte Flasbarth.

Im Rahmen des Projekts soll ein Netzwerk mit Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Stahlunternehmen, Elektrolysebetreibern, Anbietern von erneuerbarem Strom, Netzbetreibern und Forschungseinrichtungen aufgebaut werden, um gemeinsam die Voraussetzungen für eine grüne Wasserstoffwirtschaft zu schaffen. Auf diese Weise sollen auch der Einsatz und die Weiterentwicklung von Technologien zur emissionsarmen Stahlproduktion auf Basis erneuerbaren Wasserstoffs unterstützt und in den Markt eingeführt werden.

Im Rahmen seines Förderprogramms “Dekarbonisierung in der Industrie” stehen laut BMU im  Zeitraum bis 2023  hierfür Mittel in Höhe von derzeit rund 1 Milliarde Euro bereit. Aus den Mitteln des Konjunkturpakets zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie sollen weitere Mittel für die Dekarbonisierung hinzukommen. Ansprechpartner ist das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI), das im vergangenen Jahr in Cottbus seine Arbeit aufgenommen hat.