Wie kann eine regionale und sichere Versorgung mit klimaneutralen Gasen in Zukunft bundesweit konkret ausgestaltet werden und welche technologischen und ordnungspolitischen Weichen  müssen hierfür gestellt werden? Das haben über 30 Gasverteilnetzbetreiber gestern, Mittwoch 11. November,  in einer Online-Konferenz mit dem Grundsatzpapier „H2vorOrt“ der Fachöffentlichkeit vorgestellt.

"Im Fokus steht ... Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger....“; Prof. Dr.Gerd Linke
“Im Fokus steht … Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger….“; Prof. Dr.Gerd Linke

Im Fokus steht dabei Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger. „H2vorOrt“ liefert  demnach den Fahrplan, wie die Gasverteilnetze in verschiedenen Etappen mit sofort beginnenden Aktivitäten und über Zwischenschritte fit gemacht werden sollen für Wasserstoff und klimaneutrale Gase. Geleitet wurde das Projekt vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), der, wie es im Statement zum Papier heißt, als zentraler Impulsgeber seine technisch-wissenschaftliche Expertise einbringt.

Die Gasverteilnetze seien  in der Lage, Wasserstoff flächendeckend und für alle Kunden und Anwendungen nutzbar zu machen; ihre Ertüchtigung führe daher zu einer frühzeitigen breitenwirksamen Klimaneutralität, so die Einschätzung der Beteiligten.  Dies sei insbesondere im Wärmemarkt der Fall, wo rund 60 Prozent aller Endverbraucher  dem Projektinhalt zufolge über gasbasierte Wärme zukünftig mit klimaneutralen Gasen versorgt werden können.

Die Politik habe das Potenzial von Wasserstoff als Energieträger grundsätzlich erkannt und den Weg für den Aufbau einer umfassenden und nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft geebnet, erklärten die beteiligten anlässlich der Präsentation des Projektes.  Im nächsten Schritt ,so ist es im Projektpapier festgeschrieben  muss konsequenterweise ein Bekenntnis zur Gasinfrastruktur erfolgen und ihre Umstellung auf Wasserstoff auch politisch gewollt sein. Als geeignete ordnungspolitische Instrumente empfehlen die Initiatoren von „H2vorOrt“ beispielsweise einen Umstellbonus für fortschrittliche Gas-Endanwender, eine erhöhte Anrechenbarkeit klimaneutraler Gase auf CO2-Minderungsvorgaben, die Erwägung einer Fondfinanzierung, um Hürden der Netzertüchtigung zu meistern und die Schaffung eines Gasnetzgebiets-Transformationsplans. Zudem fordern sie müsse  auf Basis der existierenden

"…Die Politik habe das Potenzial von Wasserstoff als Energieträger grundsätzlich erkannt.!" Peter Altmaier.; foto bmwi
“…Die Politik hat das Potenzial von Wasserstoff als Energieträger grundsätzlich erkannt.!” Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.; foto bmwi

Gasnetzregulierung zeitnah ein regulatorischer Rahmen für die Nutzung von Wasserstoffnetzen zu schaffen.

„Klimaneutrale Gase sind auf lange Sicht die Energieträger Nummer eins im Wärmemarkt“, konstatierte noch einmal  Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW. Es sei  deshalb sowohl energie- als auch volkswirtschaftlich sinnvoll, die bereits vorhandene Erdgasinfrastruktur weiterhin zu nutzen und Verteilnetze zu ertüchtigen. Ihr Platz in der dekarbonisierten Energiezukunft dürfe nicht länger politisch hinterfragt werden“, sagt Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW.

Auch Linke konstatierte anlässlich der Projekt-Präsentation  „…um den Energiebedarf Deutschlands zu decken, werden weiterhin Energieimporte in großen Mengen notwendig sein. Wasserstoff ist das ideale Medium für erneuerbaren Strom in der Gasinfrastruktur. Der Wärmemarkt, der rund 40 Prozent des Gesamtenergiebedarfes in Deutschland ausmacht, wird aufgrund seiner Bedarfseigenheiten  weiterhin primär über Moleküle versorgt werden müssen. Eine Umstellung auf elektrische Energie würde die Stromlücke auch zu einer Wärmelücke werden lassen – bei gleichzeitigem Verfehlen der Klimaziele. Neben den Endverbrauchern sind außerdem auch der Großteil von Industrie- und Gewerbekunden an das rund 500.000 Kilometer umfassende Gasverteilnetz angeschlossen.

Lesen Sie dazu auch unserInterview mit dem Innovationsbeauftragten ” Grüner Wasserstoff”

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